Von Vientiane nach Savannaketh

Ein Fahrtag – Richtung Savannaketh. Elfi versucht immer wieder, einen Einzelplatz zu bekommen, aber hat kein Glück. Leider gibt es auch nur wenig Möglichkeit, zu wechseln. Karin geht es immer schlechter und sie braucht den Einzelplatz und die Männer sind entweder recht breit oder haben so lange Beine, dass sie quer sitzen müssen. Der Bus ist klein und die Sitze für lange Fahrten unbequem. So wechseln Elfi und ich täglich zwischen Fenster und Gang.

Wir hatten zwei Stopps an diesem Tag, die erwähnenswert waren: Einer war bei einem Fußabdruck Buddhas, der erst in den 1930ern entdeckt wurde. Eine riesige in Gold bemalte Vertiefung im Boden über der eine Art Altar steht, vor dem die Leute knien. Das ganze in einem kleinen Tempel der wiederum vor einer Stupa im Khmerstil stand. Die umgebende Landschaft sah aus wie in der Bewegung stehen geblieben Steinflüsse In einem Garten neben der Stupa lag außerdem ein liegender Buddha.

Fussabdruck Buddhas

Der zweite wesentliche Stopp war bei der großen Mauer. Die gibt es nämlich auch in Laos. Eine Zyklopenmauer mit riesigen Steinquadern, die scheint’s bisher noch nicht datiert werden konnte. Gleichzeitig eine Waldkirche mit Steinbänken, einem Altar und einer Marienstatue: Unter den Vietnamesen und Chinesen in der Gegend gibt es einige Katholiken.

Grosse Mauer

Beim Stop am Mittag waren kleine Marktstädte, an denen Ratten und Fledermäuse (zum Essen!) verkauft wurden. Ich finde das ja immer noch ziemlich gewöhnungsbedürftig.

Mittagspause

Und Nachmittags hielten wir an einem Heiligtum. Die Frauen mussten Leihröcke überziehen, die Herren durften – ohne Hut und Schuhe – auch ins Innere. Der einzige Ort an dem ich das erlebt habe, auf dieser Reise. Hier gab es auch Nonnen in weissen Gewändern, von denen man sich segnen lassen konnte und die einem Bänder um das Handgelenk banden, als Erinnerung.

Heiligtum

Den Abend und die Nacht verbrachten wir in Savannaketh. Dort sollte es eine kleine katholische Kirche geben, die asiatische Elemente mit den katholischen verbindet. Leider fanden wir sie nicht. Stattdessen unterhielten wir uns in einem Wat mit einem jungen Mönche, der seine Englisch an uns ausprobierte. Ein nettes Gesicht, aber mit dem Englisch muss er noch ein bisschen üben. Neben ihm machte ein alter Mönch etwas, was für mich wie eine Schreitmeditation aussah.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir am Mekong. Der wievielte ist das jetzt eigentlich?
Eine ganze Reihe Djoser-Reisende fanden sich ebenfalls an den Uferrestaurants ein. Wir saßen beim Bier. Zum Essen wechselten wir in das Hotelrestaurant.

Am Abend ging ein kühler Wind.

Luang Prabang – Mönchsspeisung, Pak Ou Höhlen und Staatstheater

Wir hatten den Wecker auf halb sechs gestellt, denn wir wollten die Mönchsspeisungsehen. Um vier läutete auf einmal die Glocke im Kloster nebenan und Elfi fragte ganz erschrocken, was mit meinem Wecker sei. Aber wir hatten wohl einfach gestern nichts gehört, denn die Glocke rief die Mönche zur ersten Gebetszeit. Ich war fast wieder eingeschlafen, als um viertel nach die Trommeln anfingen zu schlagen. Bald zehn Minuten. Wir drehten uns noch mal im Bett um, bis dann statt der Glocke tatsächlich mein Wecker läutete.

Wir steuerten das Kloster neben dem Hotel an. Noch tat sich nichts. In welche Richtung könnten die Mönche wohl laufen?
Da ertönte ein Trommelschlag. Wenige Minuten später öffnete sich das Tempeltor und nach und nach traten Mönche hervor bis schließlich ungefähr dreißig wartend vor dem Tor standen. Dann löste sich die erste Gruppe und lief auf der anderen Seite der Straße parallel zu uns. Noch war es duster. Bestenfalls ein leichtes Grau am Himmel. An der nächsten Straßenecke stand eine Familie vor ihrem Restaurant. D. h.: Die Männer standen, die Frauen knieten und gaben den Mönchen. Kurz darauf kam die nächste Gruppe Mönche. Auch sie bekamen etwas. Man hat mir erzählt, dass es eine Ehre ist, den Mönchen zu geben, dass man dadurch seine Wiedergeburt verbessern kann und dass sich die Mönche im Allgemeinen nicht bedanken. Aber beim Weitergehen bleiben einige Mönche zurück und beteten ein Mantra. Erst dann bogen sie um die Ecke Richtung Innenstadt, den anderen hinterher.

Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotelgarten liefen wir mit der ganzen Djoser-Gruppe gemeinsam zur Anlegestelle am Mekong, mitten durch den Lebensmittelmarkt von Luang Prabang.Über einen sandigen Hang ging es halb rutschend zu unserem Boot für heute hinunter. Es war bestimmt dreißig Meter lang, fasste uns alle und hatte hinten eine Sitztoilette und die Wohnräume des Kapitäns.
Die Ufer des an dieser Stelle wohl hundert bis hundertfünfzig Meter breiten Mekong war um diese Zeit großenteils menschenleer. Nur vereinzelt sahen wir an Felsgruppen sah man Algensammler (Die mit Sesam frittierten Algen schmecken schön knusprig.). Auch Goldwäscherinnen sahen wir.Nach zwei Stunden gegen die Strömung kamen wir an den Pak Ou Höhlen an. Sie sind gefüllt mit kleinen Buddhastatuen, die Gläubige dorthin gebracht haben. Einige der Statuen sind vielleicht schon ziemlich alt, andere bestimmt von eigener Hand der Gläubigen gefertigt. Der Weg zur oberen Höhle war eine ziemliche Kletterei aber ich schaffte es. Gestern nach dem Abstieg vom Mount Phousi dagegen war ich so fertig, dass ich erst mal einen Traubenzucker brauchte und eine Pause. Beim weitergehen hatten mir die Knie gezittert. Muss wohl das Klima gewesen sein.
In der oberen Höhle benötigt man eine Taschenlampe um etwas zu sehen. Die Buddhas standen auf Simsen rundum an der Höhlenwand.
Auf dem Rückweg kam mir ein Mann mit bloßen verkrüppelten Füssen entgegen. Auch er erhoffte sich wohl eine bessere Wiedergeburt.Der Weg zurück mit dem Strom dauerte nur eine gute Stunde. Wir hielten aber zwischendurch in eine „Einkaufsdorf“. Ich kaufte eine Art Geige. Hinter den Verkaufskulissen war das Dorf eher ärmlich.Die Mittagshitze hatte schon begonnen als wir wieder in Luang Prabang ankamen.

Elfi und ich holten uns zuerst im Nationalmuseum Theaterkarten für die Abendvorstellung des laotischen Nationalballetts. Dann gingen wir erstmal eine Kleinigkeit essen – leider europäisch. Die Asiakarte im Restaurant war sehr klein und bessere Frühlingsröllchen habe ich auch schon gegessen.

Es blieben noch gut anderthalb Stunden für das Nationalmuseum. Dort sind die Wohngegenstände der ehemaligen Königsfamilie ausgestellt. Eher europäisch, aber die Möbel könnten mir auch gefallen. Am Ende des Rundgangs folgten die Geschenke anderer Staaten. Sehr schöne (für die damalige Zeit) Dinge aus Europa und Asien. Nur die Geschenke der USA wirkten wie die Faust aufs Auge. Grobkörnig, klotzig und lieblos im Vergleich. Und wir schauten uns den Tempel des Luang Prabang Buddhas von innen an.Nach einer kleine Pause und einer Dusche im Hotel klopfte es an der Tür. Christiane richtete aus, sie hätten ein TucTuc bestellt. Um halb sechs fuhren wir Richtung Theater. Ich versuchte noch, meine vergessenen Postkarten wieder zu finden, aber das Postamt, wo ich sie auf den Stuhl hatte liegen lassen, hatte schon zu L

Das Nationalballett war nicht voll, aber auch nicht leer und hauptsächlich mit Touristen besetzt. Der Vorstellung voran ging ein Gebet für das Publikum und jeder bekam um jeden Arm ein weißes Bändchen gebunden. Gezeigt wurde ein Stück aus dem Ramayana – der großen asiatischen Saga um Sita und Rama und den Affenkönig Hanuman. Dann tanzten Affen und Dämonen. Und zum Abschluss tanzten bald 25 Tänzerinnen in drei Reihen nebeneinander wie auf den alten Götterbildern: Eine Frau mit vielen Armen.

Wir aßen in einem Restaurant an der Touristenstraße asiatisch. Anschließend die Rechnung zu sortieren war komplizierter. Neben uns selbst hatte sich auch noch der Kellner verrechnet. Puh, das war nicht einfach aufzulösen.

Das Abrufen der E-Mail gab ich bald auf: Pure Snail Mail, der Seitenaufbau dauerte bald fünf Minuten. Auch der Wechsel des Internetcafes brachte nicht viel.

Zurück im Hotel saß ich noch eine Weile mit Elfi, Wolfgang und Christiane auf dem Hotelbalkon und genoss die laue Nachtluft.

Luang Prabang – Tempel und Mount Phu Si

Mit wenig Halt auf der Rückfahrt kamen wir nach weiteren zwei Stunden wieder in Luang Prabang an. In der Hoffnung, das zweite TucTuc mit Christiane abzupassen warteten wir eine ganze Zeit an einer Straßenecke, hatten aber kein Glück. Mittlerweile hatte sich ein TucTuc-Fahrer an uns gehängt und wir mieteten sein Gefährt für die Weiterfahrt ins Hotel. Kurz darauf traf dann auch Christiane ein.

Unser Fahrer fuhr uns weiter bis um letzen Tempel an der Hauptstraße– Wat Xiang Thong – für 5000 Kip pro Person. Wat Xiang Thong soll der älteste Tempel von Luang Prabang sein. Wir schauten ihn uns von allen Seiten an. Mir gefiel am besten der Wunderbaum an der Rückseite eines der Tempelhäuser – nicht ohne Grund ziert er viele Postkarten.

Wat Xien Thong

Die Hauptstrasse war gesäumt mit kleinen und großen Tempeln und wir schlenderten von einem zum nächsten und beobachteten die Mönche, die die Mittagshitze im Schatten verbrachten.

Mönche

Höchste Zeit, selber etwas zu essen! Im zweiten Anlauf entschieden wir uns für ein eher europäisches Restaurant. Ich aß Klebreissbällchen mit Banane und Kokos (hmmm) und trank wässrigen Mangosaft.

Dann fand ich ein Internetcafe in dem Elfi ihre CF-Karte brannte. Sie hat z. Zt. Probleme mit der externen Festplatte. Da T-Mobile hier in Laos kein Netz hat, rief ich im selben Laden auch kurz daheim an.

Zum Sonnenuntergang stiegen wir hinauf zum Mount Phu Si und trafen dort auch ansere aus unserer Reisegruppe wieder. Noch war es hell und man hatte einen weiten Blick auf Luang Prabang und die Umgegend.

Blick vom Mount Phousi in Luang Prabang

Dann versank die Sonne im Mekong.

Sonnenuntergang über Luang Prabang

Der Abend verging angenehm beim Bummel über den Nachtmarkt und dem anschließenden Abendessen in einem Restaurant am Fluss.

Lamatempel und Konfuziustempel in Beijing

Der Tag begann um Mitternacht (sechs Uhr chinesischer Zeit) mit einem Geburtstagsständchen für Gudrun.
Ähnlich erfreulich ging es weiter. Die Passkontrolle und der Zoll waren echt harmlos, nach einer viertel Stunde war die ganze Gruppe auf chinesischem Hoheitsgebiet. Ich glaube, für die USA braucht man zur Zeit länger.
Vor dem Ausgang wartete schon Hui Zhang, unsere Reisebegleiterin, auf uns. Sie ist 31 Jahre, Chinesin (wie der Name vermuten läßt :-) und studiert Volkswirtschaftslehre in Köln. Und macht einen netten Eindruck.
Begleitet wurde sie von unserem offiziellen Guide von CITS, der chinesischen Agentur.

Im Hotel waren die Zimmer noch nicht fertig. Also holten wir unser letztes Gruppenmitglied, Hendrick, der schon am Vortag aus Indien angekommen war, aus seinem Zimmer. Dann besprachen wir erstmal das Programm der nächsten Tage. Der junge Herr von CITS hatte da ziemlich enge Vorstellungen, die ihm kurzfristig ausgetrieben wurden: für die verbotene Stadt braucht man wohl etwas mehr Energie als an diesem ersten Tag nach einer Nacht ohne Schlaf und einer Zeitumstellung von 6 Stunden noch vorhanden war.
Wir einigten uns stattdessen auf den Lama- und Konfuziustempel.

Aber erstmal kurz zur Reisegruppe. Vier Leute habe ich ja schon erwähnt. Da wäre Elfi aus Berlin, 67 Jahre, australienerfahren und meistens gut drauf. Dann Gudrun, von der ich trotz Geburtstagsständchen das Alter nicht kenne, aber sie ist auf jeden Fall Lehrerin im Ruhestand und findet immer alles super. Hendrick ist das „Kücken“ der Truppe mit 31 Jahren und war vorher 8 Wochen Backpacking durch Indien. Mich übergehe ich jetzt mal kurz. Siegfried und Heinz sind auch schon ein bißchen ältere Semester und schon Himalayaerfahren und sehen mit ihren Bärten auch so aus. Heidi und Rudi sind ein Ehepaar gerade in Rente und vom Reisefieber befallen. Monika kommt aus Steinbach in der Nähe von Bad Homburg und ist 48 Jahre alt. Und Klaus ist Frührentner und war vor Jahren einmal mit einer Oldtimerrallye in China.
Leider keiner genau in meiner Altersklasse, aber wie so oft auf solchen Reisen macht man die Erfahrung, das man nicht nach dem Alter gehen darf.

Nachdem gegen Mittag die Zimmer frei waren, machten wir uns frisch und gingen dann, mittlerweile wieder etwas wacher geworden, Richtung U-Bahn. Die Station war ca. 10 Minuten vom Hotel entfernt. Um die Mittagszeit war es relativ leer. Wir sind in den Tagen danach auch mal zur Hauptzeit morgens und abends gefahren und da war es ziemlich voll. So aber hatten wir nach kurzer Zeit schon ein paar Sitzplätze.

Aber so lange dauerte die Fahrt zum Lamatempel auch nicht. Der Lamatempel ist ein Tempel des tibetischen Buddhismus, und zwar der gelben Abteilung (dazu vermutlich mehr wenn ich in Tibet bin). Ein Tor reiht sich hinter das nächste, jeweils verschiedenen Aspekten des Buddha gewidmet. Alles ist sehr farbenfroh (bei uns würde man es kitschig nennen, aber westliche Werte gelten hier nicht). Es duftet nach Räucherstäbchen. Vor den einzelnen Tempeln knieen Chinesen und beten. Auch Mönche sind vereinzelt zu sehen. Wirklich momumental ist der Buddha im letzten der Tempeltore. Er ist 18 Meter hoch und war (ist das eigentlich wichtig bei einem religiösen Monument? Oder warum finden es Chinesen wichtig? Oder Buddhisten?) schon im Guiness-Buch.

Lamatempel

Mittlerweile war es Mittag geworden. Gleich um die Ecke vom Tempel gingen wir in ein chinesiches Restaurant zu unserem ersten original chinesischem Essen. Das ist eine gesellige Angelegenheit. Jeder sucht etwas aus und dann wird es in die Mitte auf eine drehbare Platte gelegt. Und jeder nimmt von allem und teilt mit allen. So wie ich es mag!

Fast gegenüber dem Lamatempel liegt der Tempel des Konfuzius. Er ist im eigentlichen Sinne keiner Religion geweiht, sondern einer Philosophie, die auch heute noch die chinesische Gesellschaft grundlegend prägt. Im Laufe der Zeit hat sich das ganze dann in eine Religion gewandelt, vor allem über das Kaiserhaus. Auch heute noch finden regelmässig Zeremonien statt.
Die Anlage ist sehr ruhig in einer Seitenstrasse gelegen. Durch die Tore und Tempel hallen chinesisch orientalische Flötentöne, erzeugt von einer Flöte, die wie ein Ei geformt ist. Und gelegentlich kann sich ein Tourist nicht zurückhalten, und muß eine der typisch chinesichen Fahrradklingeln ausprobieren :-).

Konfuziustempel

Gegen 17 Uhr waren wir zurück. Rechtschaffen müde fiel ich ins Bett und schlief bis zum nächsten Tag durch.