Das Wetter ist immer noch nicht viel besser. Gegen die Kälte muss man sich warm anziehen, und das Mitte Mai.
Da hilft nur, dagegen anzusingen. Die Stimmung war trotzdem nicht schlecht.
Beim ökumenischen Kirchentag in München 2010
Das morgendliche Biblgespräch hielt Ernst-Ulrich von Weizsäcker. Thema war die Bibelstelle zum Weltgericht und ihre Nutzung zu guten und schlechten Zwecken.
Dann habe ich mir ein Podium zum Verkehr der Zukunft angesehen. Anzugträger oben auf einer Bühne vor weisser Wand. Teilweise ein gutes Schauspiel, aber weiter hat es mich nicht gebracht.
Und ansonsten viel Zeit damit verbracht durch die Hallen zu laufen.
Gegen Abend ging es dann zu einer Veranstaltung der Kirche von unten zum Thema „Kirche ohne Pfarrer“. Das betrifft auf katholischer Seite mittlerweile viele Gemeinden. Thematisiert wurden alternative Ansätze. Teils recht interessant, aber die Moderatoren hatten die Teilnehmer nicht so ganz im Griff, so das die Zeit überzogen wurde. Fast wären wir zu spät zur Menschenkette zur gemeinsamen Mahlfeier gekommen.
Nach einem für mich in dieser frühen Stunde zu abgehobenen Bibelgespräch, das ich nutzte, um das Programm zu studieren, besuchten wir Mittags einen orthodoxen Gottesdienst in einem Müchner Vorort. Der Bischof benutzte zu Ehren der deutschen Gäste teilweise die deutsche Sprache, so dass Ähnlichkeiten hörbar wurden. Sehr feierlich, das Ganze, aber auch ein bisschen, wie auf einer Bühne. Die Gottesdienstteilnehmer schauen zu. An einigen Stellen machten Gemeindemitglieder dann Kreuzzeichen, waren aber sonst eher still beteiligt.
Im Anschluss gab es dann eine Agape mit gemeinsamem Suppeessen (die Suppe schmeckte übrigens ziemlich gut).
Hier in St. Georgen gibt es auch regelmässig katholische Gottesdienste im byzanthinischen Ritus. Barbara und ich überlegen, dort einmal hinzugehen, um mehr zu erfahren.
Der Abend war dann viel lustiger: Wir waren im Frauenkabarett.
Rabbiner Brandt stellte im morgendlichen Bibelgespräch eine berechtigte Frage: Wenn die Sintflut alles Leben zerstören sollte, was war dann mit den Fischen ? :-) Überhaupt ein sehr lebensnahes Bibelgespräch.
Abends hatte ich mich mit Barbara für den ökumenischen Frauengottesdienst verabredet. Als wir am Frauendom ankamen, sah es so aus, als ob es gut vorwärts ginge. Dann standen wir kurz vor dem Eingangsgitter und nichts ging mehr. Drinnen war knapp eine halbe Stunde vor einem der beliebtesten Gottesdienste auf Kirchen- und Katholikentage – noch ein anderer Gottesdienst. Und von hinten wurde geschoben. Verschärft kam noch hinzu, das hier Margot Käßmann das erste Mal seit ihrer Alkoholfahrt predigen sollte. Puh, das war schon hart an der Platzangstgrenze. Erst kurz vor Beginn gab es etwas mehr Luft.
Einige gingen übrigens, kaum war Frau Käßmann mit ihrer Predigt fertig. Sie haben etwas verpasst, denn dieser Gottesdienst ist nicht für die berühmten Namen da sondern für die Frauen. Und die (und wir) hatten ihren (unseren) Spaß.
Der ökumenische Kirchentag 2010 findet dieses Jahr in München statt.
Es geht dieses Jahr wohl eher um menschliche Wärme in kalten Zeiten – vom Wetter her definitiv.
Wir hatten unseren Kram schon in „unsere“ Schule gebracht und waren rechtzeitig zum Beginn des Eröffnungsgottesdienstes auf der Wies’n, schon eingestimmt durch einen mitreissenden Jugendchor in einem Kirchenportal am Wegesrand.