Langeweile oder Mediation? Heilige Kühe!

Die Landschaft kann man langweilig finden. Man kann sie auch meditativ nennen. Meine Laune liegt derzeit irgendwo dazwischen. Baumwollfelder, Rizinusfelder, Maisfelder, dann wieder Baumwollfelder. Nichts los hier. Weit und breit.

Was machen Kinder wenn ihnen langweilig ist? Sie fangen an zu quengeln. Dafür sind wir aber ein bisschen zu erwachsen (meistens zumindest :-)). Also denken wir uns Fragen aus, mit denen wir unseren jungen Guide ein bisschen auf Trab halten. Ravi ist 24, selbst zum ersten Mal in Gujarat und lernt gerade fast so viel über indische Traditionen wie wir. Aber er kommt aus diesem Land – wenn auch aus Delhi – und er kann viel aus dem Leben in Indien erzählen.

Vor uns kreuzt einmal mehr eine Kuhherde die Straße.
Da liegt die Frage nahe: Warum ist eine Kuh in Indien heilig?
Das hat vier Gründe, denn die Kuh liefert vier wichtige Produkte.

Da wäre zuallererst die Milch. Milch kann man trinken. Aus Milch macht man Joghurt oder Lassi. Ghee – Butterfett – dient zum essen und Kochen, als Opfer im Tempel oder als Brennstoff für Öllampen.

Dann wäre da der Kuhmist. Mist getrocknet zu Fladen dient als Brennmaterial, aber auch zum Verputzen der Häuser.

Kuhurin wirkt antiseptisch, sagt Ravi. Z.B. bei Zahnschmerzen. Wer’s mag kann’s ja mal ausprobieren ;-)

Und als viertes ist da das Leder.

Außerdem fressen Kühe Abfälle (wir sehen viel Müll auf Indiens Straßen, aber nicht viel davon ist organisch, dafür sorgen die Kühe schon).

Jede Kuh hat einen Besitzer und wem sie gehört, erkennt man am Brandzeichen.
Nicht zuletzt ist Krishna – einer der beliebtesten Götter im Hindupantheon – bei Kuhhirten (und Unberührbaren!) aufgewachsen.

Kühe müssen übrigens nicht arbeiten, das müssen nur Ochsen. Männliche Kühe sind nämlich nicht heilig.

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