Die weiße Wüste

Den Grenzstreifen zwischen Pakistan und Indien kann man nur mit einem Permit befahren. Dieser Grenzstreifen ist sehr breit, teilweise mehr als 100 Kilometer. Zwei Atommächte stehen sich hier feindlich gegenüber und wir fahren dazwischen her. Wenn man es nicht wüsste würde man davon nichts merken. Die beiden freundlichen Herren an der Kontrollstation wollen unsere Pässe sehen und fragen über ihren Computer (dessen Karton noch unterm Tisch steht) unsere Daten ab, aber wir sehen harmlos genug aus um uns durch zu lassen.

Die Leute im Dorf, in dem wir kurz halten und einmal die Hauptstraße rauf und runter laufen, sehen sehr afghanisch-pakistanisch aus.

Nicht weit von Pakistan

Ob das Meer hinterm Horizont endet? Man sieht es nicht. Luftspiegelungen links und rechts. Wir stehen in der weißen Wüste. Die heute keine Wüste ist, denn vor uns breitet sich eine  Wasserfläche bis zum Horizont aus, die der Monsun zurückgelassen hat. Ravi hat noch nie das Meer gesehen. Und dieses Sandmeer tut nun so, als sei es der Ozean.
Indische Familien laufen vor auf eine Sandzunge, die hundert Meter weit in die leichten Wellen hineinreicht und staunen.

Das Meer der weißen Wüste

Die Wüste und Elat

Zum Abschluss unserer Wüstentage wanderten wir am frühen Morgen zu den Überresten einer Nabatäner-Karawanserei in der Nähe einer antiken Oase.

Dann ging es aus der Wüste zurück ans Meer – nach Eilat. Wir schauten durch die Scheiben das Unterwasserobservatorium in ein Riff im roten Meer. Und abends aßen wir in einem Fischrestaurant am Strand.

Der Ramon-Krater

Der Ramon-Krater entstand vor vielen tausenden von Jahren aus einem unterhöhlten Gebirge und er ist bestimmt 100 Quadratkilometer gross. Um zehn machten wir uns auf unsere Wanderung. Vom Besucherzentrum ging es in steinigen Serpentinen den Kraterrand hinunter. Unten waren wir dann so richtig in der Wüste, steinig mit äußerst karger Vegetation.

Nach zweieinhalb Stunden trafen wir auf die Kamele, neben denen wir am Abend zuvor geduscht hatten und die Hälfte stieg auf. Einer der Kameltreiber hatte übrigens das Down-Syndrom. Ulli meint, den meisten Behinderten geht es bei den Arabern nicht so klasse. An einer sandigen Stelle wollten sich die Kamele partout wälzen, so daß die Reiter mehr oder weniger gezwungen wurden abzusteigen. Kurz darauf gab es Mittagessen im Felsschatten mit Tee auf dem Lagerfeuer und danach versuchten Barbara und ich uns an den Kamelen. Ich fand’s nicht sehr bequem und zog es vor, den Rest der Zeit zu laufen. In der Wüste gibt es auch Baggerseen aber nicht besonders sauber, sodaß ich dort nicht badete.

Mit Sonnenuntergang kamen wir zu unserem Nachtlager, einem Beduinencamp. Es wurde Kaffee (mit einem Kaffeestampfer) und Tee für uns zubereitet und wir sassen gemütlich ums Feuer. Später gab es draußen am Lagerfeuer unterm Sternedach mit Milchstraße Linsen zum Abendessen.

Viele schliefen draußen, manche im Zelt.