Strand und Pizza am letzten Tag

Am Mittwoch, dem letzten Tag, wollten wir eigentlich ins Kino, da aber kein ordentlicher Film lief, gingen wir an den Strand von Brighton, wo wir eine unterwegs gekaufte Pizza und Honigmelone (schmeckte sogar) verspeisten.

Gegen halb fünf brachen wir vom Strand auf und fuhren zurück. Zainab und ich stiegen in Rottingdean aus und ich kaufte Seife für Mrs. Lawrie.

Abends waren wir dann auf Franch’s Partie ((nochmal) Pizza) . Dort übernachtete auch Tina während Helen und ich nach Hause fuhren.

Ein katholischer Gottesdienst und ein englisches Weihnachtsessen im Sommer

Was macht man am Sonntag? In die Kirche gehen!
So auch ich (mit Helen). Ich hatte mich schon seit Tagen darauf gefreut.
Die Kirche war voll. Aber auch laut. Keine rechte Andacht. Schade! Aber immerhin habe ich einen englischen katholischen Gottesdienst gehört!

Um Elf sollten Anke, Clare, Fiona und Antje kommen. Die Messe war aber erst um viertel nach Elf zuende. So sehr haben wir uns beeilt! Aber sie waren noch nicht da. Aber kaum waren wir angekommen, so kamen auch sie. Wir setzen uns in den Garten.

Um zwei gab es dann Mittagessen. Und zwar Weihnachtsessen: Truthahn, Kartoffeln, Erbsen, Möhren, Blumenkohl. Und zum Nachtisch? Plumpudding mit Eis!
Plumpudding ist essbar, aber nicht besonders gut schmeckend, finde ich.

Nach dem Essen gingen wir dann zum Strand. Nach einer Stunde Sonne wagte man sich in dei Wellen (Brr, kaaalt). Danach wieder eine Stunden sonnen und dann ging es zurück. Beim Tee unterhielten wir uns alle. Zwischendurch rief auch Mutti an. Dann wurden die Besucher abgeholt. Als Helen und ich dann allein waren brachte sie mir das Hallelujah von Taize auf Klavier bei und wir spielten vierhändig (muss schrecklich geklungen haben!)

Am Abend habe ich dann meine neue Cassette „Chariots of Fire“ von Vangelis angehört (traumhaft)

Ein schwerer Bombenanschlag der IRA in London

Für Dienstag war eine Fahrt nach London vorgesehen. So fuhren wir dann mit dem Zug nach Waterloo, mit der Tube nach der Bakerstreet (wo Sherlock Holmes gewohnt haben soll) und liefen dann nach Madame Tussaud’s. Ich finde die Wachsfiguren dort sehen wahnsinnig echt aus.

Nach etwa zwei Stunden wollten wir dann Picknick im Regent’s Park machen. Als wir aber an der Ampel standen hörten wir einen lauten Knall und als wir kurz darauf zum Park kamen , schickten Polizisten alle Leute hinaus und wir erfuhren am Abend, das eine Bombe hocgegangen war, die sieben getöten und fünfzig verletzt hatte. Wir haben wahnsinnig Glück gehabt, das wir nicht dagewesen waren!

So gingen wir – zu diesem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, was los war – nach Green’s Park und picknickten dort. Dann ging es wieder zurück zum Planetarium, wo wir einen Kuppelfilm sahen (ähnlich, wie in München).

Um drei Uhr nachmittags fuhren wir dann nach St.-Pauls (Eine tolle Kirche, muss ich sagen) und gingen in einen japanischen Laden einkaufen.

Abends haben Tina und ich dann noch Postkarten geschrieben.

Wenn ich das im Nachhinein so lesen, wundere ich mich, wie eigentlich unberührt ich damals von dem erlebten  Geschehen gewesen bin. Heute hätte ich wahrscheinlich den Abend und den Folgetag entsetzt vor dem Fernseher verbracht. Damals war ich sechzehn und es ist wohl so, in diesem Alter drängt sich das eigene Leben vor die Weltpolitik.
Wir haben nicht nur Glück gehabt im Regent’s Park. Es gab am selben Tag noch einen weiteren Anschlag im Hyde Park von dem wir nichts mitbekamen.

Die Bomben hatten ein regelrechtes Blutbad angerichtet.

Die erste Explosion, im Hyde Park, – eine Nagelbombe – traf Soldaten auf dem Weg zum Wachtwechsel am Buckingham Palace. Sie tötete zwei Soldaten und verletzte dreiundzwanzig weitere Menschen. Auch sieben Pferde wurden getötet oder so schwer verletzt, dass sie getötet werden mussten.

Die zweite Explosion weniger als zwei Stunden später in Regents Park – die wir gehört haben – traf einen Konzertpavillion, an dem sich gerade viele Menschen in der Mittagspause ein Konzert anhörten. Sie tötete sechs Soldaten sofort und verletzte weitere vierundzwanzig Menschen.

Die IRA bekannte sich zu den Anschlägen.

In Youtube habe ich ein kurzes Video gefunden, dass den Beginn der BBC Nachrichtensendung am selben Tag zeigt.

Dieses Jahr im Juli hat sich der Anschlag zum fünfundzwanzigsten Mal gejährt. Die Situation in Nordirland hat sich glücklicherweise sehr zum positiven gewandelt.

Windsor, Hampton Court und dann nach London

Am nächsten Tag trafen sich alle um neun Uhr an der Schule. Hier sah ich dann auch Anke wieder. Während der zweistündigen Bushfahrt erzälte sie mir über ihre Gastfamilie. Sie war zufrieden.

Dann kamen wir in Windsor an. Hier besichtigten wir Windsor Castle (Die Queen war da, denn die Fahne war auf dem Dach, aber gesehen habe ich sie nicht). Wir besichtigten Queen Mary’s Dolls House (echt süß) und die State Apartements (echt toll!).

Dann ging es weiter. Nach einer halben Stunde kamen wir in Hampton Court an. Dort trafen wir dann auch Tina. Ihr hatte es bis jetzt in London gut gefallen. Während drei Stunden machten wir Picknik im Garten, gingen spazieren und besichtigten das Schloß, das ähnlich prächtig wie Windsor Casle ist.

Um fünf Uhr versammelten sich dann alle am Bus. Während Anke und Clare nach Hause fuhren, gingen Tina und ich mit Helen und Zainab nach Raynes Park in London (per Zug, der Streik war beendet). Das Haus war echt toll. Wir saßen mit Zainis Schwestern Samirah und Sara im Garten, sahen Fernsehen und hatten Spaß.