Stonehenge

An diesem Tag hieß es halbwegs früh aufstehen, Haare waschen, wieder Erwarten (uns war etwas anderes erzählt worden) eine Duty erledigen und ab nach Stonehenge. Und prompt verpassten wir den ersten Bus.

Also holten wir uns ein Explorer-Ticket und fuhren erst mal bis Amesbury, das auf halber Strecke liegt. Dort sollte es eine sehenswerte Abtei geben. Wir fanden sie auch sofort. Der Park darum herum ist sehr schön und ie Abtei von außern auch. Nur hinein kann man nicht, denn innen ist ein Altersheim.

Statt auf den Bus nach Stonehenge noch eine Stunde zu warten, beschloßen wir die zwei Meilen (3,2 Km) eben zu laufen. Die Strecke ist angenehmer und zumindest auf den ersten zwei Dritteln ruhiger als Loch Ness. Nach ungefähr zwanzig Minuten meinte ich gerade zu Barbara „Noch eine Viertelstunde“, da sahen wir über dem Horizont den ersten Bogen auftauchen. Und richtig, nach einer Viertelstunde waren wir da, übrigens zugleich mit dem Bus.

Stonehenge liegt übrigens direkt an einer vielbefahrenen Landstraße und damit hatte ich echt nicht gerechnet. Aber sie störte nicht sonderlich.
Trotz des teueren Eintritts (3 DM) beschlossen wir, uns das Ganze einmal näher anzusehen und machten jede Menge Photos. Es ist schon beeindruckend, was die Menschen damals mit ihren beschränkten Mitteln geleistet haben!

Von Stonehenge fuhren wir zurück nach Amesbury und von dort aus nach Marlborough in der Hoffnung dort einen Bus nach Avebury zu bekommnen (In der Umgebung von Avebury liegen weitere prähistorische Monumente, zum Teil älter als Stonehenge). Leider fährt von Marlborough nur zwei Mal am Tag ein Bus und da wir eine zweite Nacht in Salisbury schon gebucht hatten , verzichteten wir und beschlossen erstmal zu essen und uns bis zum nächsten Bus noch Marlborough anzusehen. Ganz nett sind die Hausfassande an der High Street.

Der Rückweg nach Salisbury war genau wie der Hinweg die reinste Achterbahn. Ich bin selten so durchgeschüttelt worden, wie auf dem oberen Deck dieses Busses. Also waren wir heilfroh, aussteigen zu können.

Dies taten wir in Old Sarum, wo man die Ruinen der Burg und der früheren Kathedrale besichtigen kann und außerdem eine schönen Blick über Salisbury hat.

Das letzte Stück Weg legten wir dann zu Fuß zurück.

Wir aßen in der Herberge zu Abend und spielten noch zwei Partien Schach, wobei ich jedesmal verlor.
Dann konnten wir ungestört vom Feueralarm einschlafen.

Feueralarm in Salisbury

Am diesem Tag steuerten wir Salisbury an – mein Ziel seit fast acht Jahren (genauer Stonehenge). Dort angekommen brachten wir zuerst einmal unsere Sachen zur JH (die schon um eins öffnete) und erkundeten dann die Stadt.

Zuerst ging es Richtung Kathedrale und Close.
Wir besichtigten die Kathedrale. Am bemerkenswertesten ist das Chapter House mit einem Original der Magna Charta und absolut tollen Reliefs (ich habe mir dazu noch einen Führer geholt). Als wir wieder rauskamen erwischten wir geraden eine regenfreien Moment (sonst goß es in Strömen) und wir nutzen ihn zu einem Spaziergang um den Close. Dabei fielen mir jede Menge Geschichten aus Edward Rutherfords Buch „Sarum“ ein.

Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt mit dem Paultry Cross und St. Thomas und tranken Cream Tea (Tee, Milch-Rosinen-Brötchen, Johannisbeergelee, Sahne – hervorragend).

Beim Bezahlen mußte ich zu meinem Schrecken feststellen, daß ich absolut blank war. Zum Glück war da noch Barbara. Zu mehr Geld bin ich auch während des nächsten Tages nicht gekommen, da wir zu den richtigen Zeiten nicht an der Post waren.

Wir machten uns auf den Weg zur JH, lasen noch etwas im Aufenhaltsraum und gingen dann nicht allzuspät zu Bett. Ich war gerade halb eingeschlafen, da riß mich ein ohrenbetäubendes Schellen förmlich aus den Laken: Feueralarm. Also Schuhe an, Jacke über, alles zusammenraffen und raus.
Zum Glück war es, wie wir dann feststellten nur ein Probealarm, aber dafür hatte ich anschließend Schwierigkeiten wieder einzuschlafen.