Wir kommen in Poshina an, eine Kleinstadt in der unsere nächste Unterkunft zu finden ist. Über ungeteerte Straßen kommen wir auf ein Gittertor zu, das sich für uns öffnet. Und dahinter ist der Palast des Maharadschas – Darbargadh Poshina. So richtig indisch (was sonst :-) mit den typischen geschwungenen Bögen, einer neben dem anderen, und durch den einen hindurch kann man den Bogen des nächsten Bogens sehen.
Der Sohn des Maharadschas empfängt uns höchstpersönlich. Er ist selber schon Vater eines erwachsenen Sohnes. Der Maharadscha selber ist auch da, aber wir bekommen ihn heute nicht zu sehen.
Der Prinz führt uns als erstes in die Ahnengalerie seiner Familie, ein Wohnzimmer mit Ölgemälden an den Wänden und ein paar Fotos seines Großvaters und seines Urgroßvaters. Sein eigenes Bild steht auch in der Ecke, da muss der Maler noch ein bisschen nachbessern. Auf einem Bild steht der Prinz selbst mit seinem damals noch kleinen Sohn auf dem Arm neben einem ausgestopften Tiger. Wir fragen natürlich gleich, ob er den Tiger selber geschossen hat und er meint, er würde nur noch das schießen, was er selber ist. Was aber umgekehrt auch heißt, das er noch auf die Jagd geht.
Draußen ihm Hof bekommen wir einen Masala Chai (das ist Schwarztee mit Gewürzen, Milch und Zucker) serviert und der Prinz erzählt ein bisschen aus der Palastgeschichte. Zum Beispiel ist unbekannt wie alt sein Palast ist, denn als seine Vorfahren ihn im 17 Jahrhundert eroberten, war der Palast schon da. Sein Sohn, der Enkel des derzeitigen Maharadschas schaut auch vorbei. Der Prinz ist übrigens Vorsitzende der Heritage Hotel Society von Gujarat, schon viele Jahre wie es so ist bei Ehrenämtern für die sich kein Nachfolger findet. Aber in seinem Sohn, ein junger Mann, den ich auf etwa 25 schätze, hat er insofern einen Nachfolger gefunden, als dieser im Ahmedabad auch ein Hotel eröffnen wird.
Beide, Vater und Sohn sind mir sehr sympathisch und diesen Eindruck behalte ich bei unserem ganzen Besuch bei. Man fühlt sich willkommen und umsorgt.
Bärbel, Elfi und ich dürfen uns zwei Zimmer im früheren Frauenhof aussuchen, dann werden vor unseren Augen die Betten gemacht und die Gläser sorgfältig in Papier eingewickelt :-)
Der Prinz zeigt uns noch den Weg hinauf zur Dachterrasse über der gerade die Flughunde hinweg ziehen. Ein toller Platz für den Sonnenuntergang mit einem schönen Blick in einen hügelige Landschaft, die gerade nach und nach in der Dunkelheit versinkt.
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Wir sind heute die einzigen Gäste. Im Dinnerraum im Haupttrakt wird das Essen serviert. Es gibt Auberginen in einem Fruchtmus, sehr lecker sind die gewürzten Kartoffeln und dann gibt es noch einen Dal, nicht scharf, über den Reis. Zum Nachtisch Mango-Eiscreme. Lecker.
Aber der Abend ist noch nicht zu Ende …