Ein anglikanischer Gottesdienst und ein Abend in Oxford

Wir hatten beschlossen, um acht in den angelikanischen Gottesdienst zu gehen. Problem: Cathy und Jon wachten erst um kurz nach halb acht auf! Also hieß es in aller Eile in die Sachen springen und ab mit dem Auto zur Kirche. Wir waren zwei Minuten zu früh da.

Der Acht-Uhr-Gottesdienst ist ein Wortgottesdienst mit Kommunion. Die Liturgie unterscheidet sich schon etwas von der unseren, obwohl mehr in der Reihenfolge, als im Wortlaut. Auch der Kirchenraum ist anders aufgebaut.

Was mir immer wieder auffiel: Hier wird Gott gesiezt (thou), während wir ihn ja einfach duzen.

Nach der Kirche wurden alle, die im Gottesdienst waren, vom Pfarrer persönlich verabschiedet. Als die Reihe an uns vier kam, erkundigte er sich erstmal , wer wir den seinen und wo wir herkämen und als er feststellte, das wir Deutsche sind, probierte er erstmal sein Deutsch aus (Etwas eingerostet, aber gar nicht so übel).

Zurück im Fidlers Walk beschloß Jon, uns ein typisch englisches Breakfast zu servieren. (Beans, Bacon, Eggs, Muschrooms) . Der Ärmste, deswegen kam er zu spät zur Arbeit (Am Sonntag!)

Wir drei Frauen machten dann einen gemütlichen Spaziergang runter ins Dorf und bedauerten ihn von Herzen.

Wir durchstöberten die Antiquitätengeschäfte nach einem Geschenk zur Silberhochzeit meiner Eltern, fanden aber leider nichts. Wieder zurück, machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag und schauten die olympischen Spiele.

Abends machten wir uns dann auf den Weg nach Oxford (mittlerweile wieder mit Jon) nach Brown’s, einem recht beliebten Studentenlokal (wesentlich feiner als bei uns). Wir hatten vorher abgemacht, das Barbara und ich an diesem Abend zalhten, deswegen bestellte ich mir auch ein Steak. Problem: Jon hielt sich nicht an die Abmachung. Viel anders ist es uns auch an den nächsten Abenden nicht ergangen. Das war einerseits gut für die Reisekasse, aber andererseits mir gar nicht so lieb.

In der Nähe des Lokals entdectken wir einen sehenswerten Südamerikaladen („Tumi“).

Zurück zuhause machten uns Jon noch seinen Spezialdrink (Bacardi, Martini und Blue Curacao), erfrischend und man schmeckte den Alkohol nicht.

Übrigens hatte ich nachmittags von Cathy erfahren, das es nächsten Juni eine Hochzeit gibt!

Oxford

Am Morgen wurden wir von Jon mit Tee geweckt. Cath war schon aus dem Haus und sobald Jon weg war standen auch wir auf. Das Haarewaschen bereitete einige technische Probleme, aber von sowas lassen sich Mathematiker ja nicht unterkriegen. Allerdings mußten wir den späteren Zug nach Oxford nehmen.

Wargrave Station ist echt niedlich, eher eine bessere Busstation, und der Zug hat einschließlich Triebwagen nur zwei Waggons. Zu Fuß braucht man vom Fidlers Walk bis zur Station ungefähr zwanzig Minuten und die Fahrt nach Reading dauerte ungefähr nochmal genauso lange. Und von Reading kommt man dann ja fast überall hin.

In Oxford bestiegen wir zuerst den Carfax Tower um einen Überblick zu bekommen und aßen dann zu Mittag.

Anschließend schlossen wir uns dann einer Führung an und da bekam ich endlich mal etwas Ordnung in meine Vorstellungen vom britischen Universitätswesen. Die Uni hatte allerdings noch nicht angefangen.

An diesem Tag war es übrigens seit längerem mal wieder so warm daß man die Jacke ausziehen konnte.

Von Oxford zurück waren wir um halb Acht. An diesem Abend wollte uns Jon „das beste Hamburger Restaurant der Welt (oder zumindest Englands)“ zeigen.
Im Restaurant trafen wir einen Bekannten, Richard, der bei der Post arbeitet.
Das Essen ließ sich gut an: gebratenen Kartoffelschalen mit Chili con Carne.
Als nächstes sollten die Hamburger kommen (ich hatte mir Smokey Joe, dh. Schinken und Käse, bestellt) und die waren für alle die Enttäuschung des Abends. Anscheinend hatte der Koch ein neues Rezept. Einfach gräßlich. Jon beschwerte sich sofort und man versprach ihm das umgehend wieder zu ändern.