Dubai von oben

Dubai ist eine beliebte Zwischenstation auf dem Weg nach Indien und – wie heute bei uns – zurück. Auf dem Hinflug hatte ich schon verzweifelt versucht den Burj al Khalifa zu entdecken, das höchste Hochhaus der Welt. Heute beim Aussteigen war er in der Ferne im Dunst aus dem Flughafenfenster zu sehen. Nicht fotogeeignet. Und um nach Dubai hinein zu fahren reichte die Zeit nicht. So verbrachten wir unsere Zeit zwischen den Dutyfree-Shops und suchten uns schließlich eine Liege zum Beine hochlegen.

Beim Abflug schließlich hatte ich dann einen Fensterplatz und betrachtete Dubai, die Wüste und das Meer von oben. Dieses Meer. Es hat eine unglaubliche Türkisfarbe. Aber die Strände scheinen keine Palmen zu haben.

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Der Bockfjord

Gestern Abend ankerten wir im Bockfjord vor einem rostrotbraunen Berg mit Blick auf Spiegelungen im Wasser.

Am nächsten Morgen regnete es ‚mal wieder. Ich habe heute Nacht anscheinend geschnarcht, Kathrin brauchte Oropax. Seit gestern Abend merke ich eine leichte Erkältung.

So verzichte ich auf die Wanderung, obwohl sie zweigeteilt wird. Die Anderen sehen rostige Überreste. Und ein offenes Grab.

Aber der Tag beginnt ja erst. Und was für ein Tag es werden wird!

Durres

Ich glaube, ich verliere ‚mal kurz ein paar Worte über unser Fahrzeug: Wir fahren mit einem ca. 20 Jahre alten Mercedes-Bus mit knapp 40 Sitzplätzen durch die Gegend. Da wir nur fünfzehn sind, hat also jeder zwei Sitze für sich. Diese Sitze sind braun mit beigen Streifen und recht bequem und immer noch gut gefedert. Nur der Sitz rechts am Fenster in Reihe fünf hat die dumme Angewohnheit, immer nach hinten zu kippen. Der Bus gehört Molnio persönlich und er pflegt ihn gut, wäscht ihn manchmal sogar in der Mittagspause. Nur die Scheibe rechts hinten hat einen langen Kratzer, der aber schon älteren Datums zu sein scheint. Die Lüftung sorgt für Abkühlung trotz albanischer Hitze und wenn das nicht hilft, kann man auch noch die Dachluken öffnen.

In Durres sind wir nach kurzer Fahrt diesmal schon um elf und haben das beste Hotel der Reise und wohl auch das größte Zimmer auf der ganzen Fahrt. Dafür erlebe ich hier den ersten Stromausfall – allerdings nur für zwei Sekunden. Die Reiseführer schreiben immer, das die Stromversorgung im Land unsicher sei. Bisher haben wir davon nicht wirklich etwas gemerkt. Diese zwei Sekunden zählen wirklich nicht.

Die Sonne brennt die Strandpromenade leer und es ist so heiß, das man es auch unter dem Schirmen im Café nicht aushalten kann. Zeit also für eine ausführliche Siesta, die ich nur für einen kurzen Besuch im archäologischen Museum von Durres gegen eins unterbreche. Das Museum liegt nur ein paar Meter vom Hotel und beherbergt Schätze aus griechischer und römischer Zeit. Der Untergrund von Durres ist Kulturdenkmal und birgt mit Sicherheit noch viele Geheimnisse. Nur graben kann man dort nicht systematisch, denn die Stadt ist seit der Antike fast durchgehend bebaut. Die Archäologen nutzen also ihre Chance immer dann, wenn irgendwo einen Baugrube ausgehoben wird. Auf diese Weise wurde auch das größte Amphitheater des Balkans außerhalb Griechenland entdeckt. Ein Amphitheater, in dem auch Gladiatorenkämpfe und Tierkämpfe stattgefunden haben. Die Gänge zu den Tierverschlägen kann man heute noch besichtigen. Kommt man aus der gleißenden Nachmittagssonne – wie ich so gegen fünf Uhr nachmittags – sind sie dunkel und ein bisschen unheimlich. In einer Ecke des Theaters finden sich auch Überreste einer kleinen christlichen Basilika aus späterer Zeit mit Mosaiken. In der Mitte des Theaters steht heute ein Haus aus neuerer Zeit, um das die Schwalben kreisen.


Um fünf Uhr kann man sich auch wieder auf die Promenade wagen. Das Meer glitzert.
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Am Ende der byzanthinischen Stadtmauer steht ein venezianischer Turm, der die Schirme einiger Cafés beschattet. Ich habe Hoffnung, in den Hafen schräg gegenüber hinein zu kommen, aber der ist nicht allgemein zugänglich. So verlängere ich meine Siesta noch ein bisschen bis es Zeit zum Abendessen ist.

Abends laufen Jutta und ich zur Promenade und treffen so nach und nach die halbe Reisegesellschaft. Mit Georg gehen wir Richtung venezianischem Turm um zu essen.

Georg ist Schauspieler und erzählte von den Vorstellungen, die er gegeben hat, mit wem er gespielt hat und das die Leute anfangen, Gedichte – die er „spricht“, nicht „liest“ – wieder zu entdecken.
Und er erzählt von einem dreiwöchigen Besuch in Nordkorea – ein kontrollierter Urlaub, wie er ihn davor und danach nie wieder erlebt hat. Nordkorea, das muss heute so sein, wie Albanien vor fünfundzwanzig Jahren.

Drake Passage

Laut Ellen und Rolf war dies eine harmlose Nacht für die Drake Passage. Nun ja, ich hoffte nur, dass die noch anstehenden drei Nächte auf Hin- und Rückfahrt ähnlich harmlos bleiben würden. Beim Aufstehen war ich mir auf jeden Fall unsicher, ob ich überhaupt heute an Deck gehen sollte (Habe ich natürlich doch gemacht, war auch gar nicht so schlimm).

Das Frühstück aß ich trotzdem mit Appetit. Es gab Frühstücksbüffet mit Müsli und Cornflakes und frisch gebackenem Brot.

Mit gut gefülltem Magen versuchte ich dem ersten Vortrag zu folgen. Es war ein Geologievortrag über Plattentektonik. Lag es am vollen Magen oder an der durchwachten Nacht. An Rolf jedenfalls – der den Vortrag hielt – lag es nicht, dass ich fast einschlief. Nach dem Mittagessen legte ich mich daher lieber noch mal ins Bett. Danach war es mir doch etwas flau. Aber das gab sich, als ich rausging.

Nachmittags beobachteten wir vor, während und nach den wissenschaftlichen Vorträgen bei strahlend blauem Himmel die Albatrosse und Sturmvögel, die auf dem Verwirbelungen hinter dem Schiff surften.

Nachmittags folgte ein weiterer Vortrag, diesmal über die frühe Entdeckungsgeschichte der Antarktis und gehalten von Monika.
Schon die alten Griechen wussten von der Arktis und davon, dass die Erde eine Kugel ist. Bis in die Antarktis waren sie aber nicht vorgedrungen. Aber sie folgerten, dass auch am anderen Ende der Erde ein Kontinent sein müsste – sozusagen um das Gleichgewicht zu halten.

Die Antarktis selber wurde aber erst im Neunzehnten Jahrhundert entdeckt, dann aber richtig. Viele kennen die Geschichte von Shakelton, aber er war nicht der einzige, der sich nach einem Schiffsbruch durch Wellen und Meer zurück in bewohnte Gebiete durchschlagen musste.

Gleich im Anschluss an diese sehr interessanten Geschichten hörten wir noch Teil 2 des Geologie-Vortrages – „Plattentektonik der Antarktis“.Gegen Sechs wurde es draußen empfindlich kalt, so dass Kathrin und ich das Warme aufsuchten. Schon kurz nach dem Essen legte ich mich schlafen. Mir war im Bett so kalt, das mir eine zweite Decke holte (das russische Zimmermädchen verwechselte „pillow“ mit „blanket“). Außerdem musste ich – ausgerechnet – beim Schlucken der Seekrankheitstabletten spucken. Im Nachhinein war das aber der schlimmste Effekt der Schaukelei.

Auch Kathrin ging früh schlafen, sie fühlte sich nicht so gut. Da war eine Erkältung im Anflug.