Invermonston

Da es heute Sonntag ist, beschlossen wir länger zu schlafen (dh. bis acht Uhr).

Nach dem wir geduscht und unsere Pflicht erledigt hatten, wanderten wir die Straße entlang Richtung Invermonston (leider gibt es keinen anderen Weg). Die Aussicht war nicht übel, und das Wetter hielt sich auch. Nach einiger Zeit kam sogar die Sonne zum Vorschein.

Die Spuren der Mensen sind an den Hängen oberhalb des Sees nicht zu übersehen, einerseits der Wohlstandsmüll (obwohl sich der in Grenzen hielt), andererseits der Kahlschlag der Wälder, der teilweise Steinschlag verursacht.

Am Straßenrand sind trotz der späten Jahreszeit noch sehr viele Blumen zu sehen und vereinzelt wachsen wilde Brombeeren. Dort wo der Felsen bis an die Straße heranreicht, rieselt das Wasser in kleinen Fällen die Wand hinunter. Direkt ans Seeufer kann man nur selten gehen, denn das Ufer fällt steil ab, aber wo man es  kann ist die Fernsicht erstaunlich.

In Invermonston gibt es eine alte Brücke über einem rauschenden Wasserfall. Dank der Faulheit der Arbeiter führt die Brücke ins Nichts (Geldmangel). Aber es ist eine schöner Anblick.

In einer Taverne in der Nähe aßen wir zu Mittag und machten uns dann auf den Rückweg zur Herberge. Als wir dort ankamen, war sie noch geschlossen, also gingen wir einfach weiter und entdeckten hinter einigen Büschen ein Bank, von der man einen sehr schöne Aussicht hat. Wir blieben dort fast eine ganze Stunde, bis es zu windig wurde. und gingen dann zurück um uns aufzuwärmen, da es langsam emfpindlich kalt wurde.

Abends hat mir Barbara dann noch Bauernskat beigebracht.

Loch Ness

Genau wie gestern verzichteten wir aufs Frühstück, um früh losfahren zu können. Unser heutiges Ziel: Inverness bzw. Loch Ness – und damit endlich etwas Natur nach den vielen Städten.

Bevor wir aber losfahren konnten, mußten wir erstmal unsere Pflichten efüllen (Staubsaugen, bzw. Fegen), den in kleineren Herbergen ist es durchaus üblich, das die Gäste mithelfen.

Hier habe ich mich selber zensiert. Die Sache mit den Pflichten war uns überhaupt nicht bewusst gewesen und an der Jugendherbergskasse wurde unser Pfand fürs Bettzeug erst rausgerückt, nach dem wir unsere Duties erfüllt hatte. Das war ein bisschen peinlich. Und wir bekamen auch erst den nächsten Zug.

Nach einem Frühstück im Bahnhof konnte es dann losgehen.

Die meiste Zeit verbachte ich damit, Musik zu hören und aus dem Fenster zu schauen. Zu Beginn war die Landschaft hügelig aber karg, nur selten sah man eine Baum. Je mehr sich der Zug aber Inverness näherte, desto häufiger wurden die Bäume, wenn auch bestenfalls nur Wäldchen zustande kamen.

In Inverness hatten wir eine Stunde Wartezeit bis der Bus nach Loch Ness kam und assen erst einmal zu Mittag.

Kurz nach Inverness  erblickten wir zum ersten Mal Loch Ness. Die Umgebung dieses Sees läßt sich durchaus mit dem Sauerland vergleichen. Allerdings ist das Loch wesentlich größer als z.B. der Möhnesee.

In früherer Zeit war Loch Ness Mittelpunt des Piktenreiches.

Unsere Jugendherberge lag direkt am Ufer von Loch Ness mit Seeblick vom Zimmerfenster aus. Sie hatte nur Grad 2, dh. weniger Einrichtungen, und die Zimmer waren ziemlich klein.

Da diese Herberge ziemlich spät öffnete (17 Uhr) mußten wir unsere Rücksäcke erstmal hinters Haus legen. Dann machten wir uns auf den Weg nach Drumnnadrochit zur Monsteraustellung. An der Bushaltestelle trafen wir zwei Spanier mit denen wir uns unterhalten haben. Sie berichteten uns u.a. von einer Burg, in der ebefalls eine Herberge untergebracht ist, die hervoragend sein soll.

Die Monsterausstellung war objektiver als ich erwartet hatte und stellte auch ziemlich genau die technische Ausrüstung der jeweiligen Forscher dar.

Zu Fuß ging’s dann nach Urquart Caslte, Burg des Piktenkönigs, die malerisch am Seeufer gelegen ist. Allerdings sparten wir uns den Eintritt und genossen den Anblick von außen.

Von dort aus ging’s dann mit dem Bus zurück zur Herberge.

Was uns etwas wunderte: Hin hatten wir 44p bezahlt, zurück 105!?

Schon wieder Zensur. Anscheinend hatte nämlich der Busfahrer meine pseudoschottische Aussprache von Drumnadrochit falsch verstanden und gedacht, wir wollten woanders hin.

Abendessen kochten wir uns selber und waren hinterher auch schon ziemlich müde.