Krossfjord

Wir legen im Krossfjord an und gehen Wandern. Unter dem Kies des Strandes gibt es anscheinend Fließsand. Der Boden wackelt beim drauftreten.

Die Vegetation ist mal wieder ganz anders. Dicke weiße Rentierflechten.

Schon kurz nach Aufbruch sieht Jan eine Skua auf einem Stein und die Leute mit dem besseren Tele dürfen wieder nach vorne. Anneliese schließt sich "per Auge" an. Die Skua sieht ganz anders aus, als in der Antarktis, nicht braun gestreift. Hals und Beine sind weiß, sie ist auch kleiner. Dann fliegt sie auf.

Unsere Füsse stapfen über Steinringe und durch Moospolster. Oben auf dem Hügel angekommen blicken wir hinunter auf die rostigen Überreste einer Wetterstation der deutschen Kriegsmarine aus dem zweiten Weltkrieg (wie deutlich auf den Fässern zu lesen ist). Dazwischen Porzellan und andere Reste. Ein verrostetes Sägeblatt. Eigentlich Müll, hier auf Spitzbergen aber auch historisches Kulturgut.  Wie lange es wohl braucht, bis es quasi verrottet ist. Joachim meint, unser Betreten zerstöre viel mehr, als der natürliche Verfall bewirkt. Wir sind vorsichtig. Aber er könnte recht haben.

Ich fühle mich nicht wirklich wohl, das der Rest mit nur einem Gewehr und zwei Signalpistolen weiterzieht, aber ich fühle mich nicht fit genug für den schwereren Teil der Wanderung. Kathrin, Sabine und ich kehren gemeinsam mit Joachim zurück. Wir haben nun wirklich Ruhe und Zeit für unseren Weg. Sabine war einmal Gartenbautechnikerin und weiß sehr viel über die Pflanzen auf dem Weg und wie sie in Deutschland genutzt werden (z.B. als Moospolster in Steingärten und Blumentöpfen). Und kann sich darüber aufregen, wie gedankenlos die Leute auf Pflanzen treten, die Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte zum Wachsen brauchen. Ich versuche, nur auf die Steine zu treten, aber es ist nicht möglich. Alles ist bewachsen.

In der Nähe der Wetterstation finden wir alte Batterien, Hoch verseuchter Boden also. Es wundert mich, dass zumindest diese nicht beseitigt wurden.

Unten am Strand holt uns Jannes ab und fährt zurück unter Aufsicht seines Kapitäns.

Diesmal brauchen die anderen nicht so lange für die Rückkehr. Es war wohl doch nicht so schwer.

Siem Reap und Angkor Wat

Wir wandten uns einem ernsten Thema zu und besuchten das inoffizielle Minenmuseum der Stadt, abseits am Stadtrand an einer Holberstrecke (Es gibt auch ein offizielles Museum, teils mit konfiszierten Ausstellungsstücken aus dem inoffiziellen Museum, aber anscheinend haben sich Stadt und inoffizieller Museumsleiter mittlerweile geeinigt). Dieser Mensch ist anscheinend auch nicht so ganz unproblematisch: Er entschäft Minen unkonventionell ohne Ausrüstung und ist daher auch von der UN nicht so gerne gesehen.

Nichts desto trotz ist das Museum sehr eindrucksvoll: In der Hütte bekommt man einen Übersicht über die verschiedenen Minentypen. Dahinter gibt es ein kleines nachgemachtes Minenfeld. Früher gab es teils fünf Minen pro Quadratmeter, teils mit blossem Auge nicht zu erkennen. Und sie haben viele Opfer gefunden. Die Einnahmen des Museums fließen in die Hilfe für Minenopfer.

Zu denken gab mir auch der Besuch einer Gruppe Japaner. Fünf Minuten, in denen sie sich einen Film ansahen. Nur den Film, ich glaube, sie haben keine einzige Mine geschweige denn das kleine Minenfeld gesehen.

Landminenmuseum

Mittags gab es ein kleines Krisenmeeting. Elfi und ich hatten schon versucht, für den nächsten Tag einen Flug zu bekommen, denn der nächste Tag sollte extrem lang und anstrengend werden. Auf zwei Booten. Und Unruhe gab es besonders wegen des Umsteigens zwischen zwei Booten. Aber es gab keinen Flug. Der Kompromiss war schließlich, dass Knuth für Gepäckträger sorgte.

Die Mittagszeit verbrachten Elfi und ich im überdachten Zentralmarkt in der Nähe des Hotels beim Bummeln. Und Nachmittags gönnte ich mir zwei Stunden erholsamen Schlaf.

Abends gab es vietnamesisches Barbecue (gerolltes Beef mit Zwiebel innen und gewürzt) während Elfi … Spagetti Napoli aß.

Auf dem Jordan und den Golanhöhen

Heute fand eine Tour auf freiwlliger Basis statt. Wir begannen sie mit einer Schlauchboot/Kajak-Tour auf einem Zufluss des Jordans. Eine ziemlich abenteuerliche Angelegenheit, schon zu Beginn der Strecke gab es diverse Stromschnellen. Ziemlich bald war vom Rest der Truppe vorne nichts mehr zu sehen und dies blieb dann auch bis zum Ende der Tour so. Nicht wenig fuhr mir die Angst in die Glieder als das Boot in einer Baumgabel steckenblieb und umkippte, mitten in einer schnellen Stromschnelle. Irgendwie schafften Barbara und ich es aber doch, wieder einzusteigen und tauschten auch gleich die Plätze. Danach ging es ruhiger, aber ohne Wasserflasche und Mütze weiter. Auf der Mittelstation wollte ich eigentlich raus, aber keiner hörte uns. So hieß es wohl oder übel weiterfahren. Zum Glück wurde der Fluss belebter und als wir dann auf dem Jordan waren auch relativ ruhig. Im Grossen und Ganzen war es aber doch nicht schlecht.

Der Tag setzte sich fort mit einer Fahrt auf die Golanhöhen, von Israel annektiertes syrisches Gebiet. Wir erfuhren viel über den Sechstagekrieg und den Yom-Kippur-Krieg. Wir warfen einen Blick auf die UN-Sicherheitszone und auf Syrien. Zu Mittag assen wir in einer Art Outback-Pub gegenüber einer Kasserne „umrahmt“ von zerschossenen Häusern.

Gegen drei Nachmittags waren wir zu einer Weinprobe mit Führung durch die Golan-Weinkellerei. Da ich ja keinen Alkohol trinke, habe ich allerdings nur zugesehen und selber keinen Wein getrunken.

Nach dem Abendessen hatten wir um 21 Uhr ein Boot gechartert und veranstalteten selber eine Disco bis kurz vor Mitternacht. So sind wir zwar nicht übers Wasser gelaufen, aber getanzt. Ob die Seele mitgetanzt hat ist aber wohl eine andere Frage. Nicht wie beim Fest der Thorafreude.

Von Renmark nach Glendambo (743 km)

Gemeinerweise hatte uns unsere Reiseleitung nicht verraten, daß die Grenze zu South Australia auch eine Zeitumstellung bedeutete (eine halbe Stunde zurück), so daß wir früher aufstanden als wir mußten.

Um fünf vor sieben ging es weiter, erstmal Richtung Burra (Morning Tea), wo wir unseren letzten Passagier aufnahmen.

Die Landschaft wechselte langsam von lichten Eukalyptuswäldern zu baumlosen mit trockenem Gras bewachsenen Hügeln. Es gab vereinzelt Schafe und noch weniger Wild. Gelegentlich wurde da, wo bei Regen wahrscheinlich Wasser fließt, die gelbe Fläche von einem roten Mini-Canyon durchschnitten.
Auch nach Burra änderte sich die Landschaft nicht sehr. Rechts des Busses kann man von weitenm die Flinders Ranges sehen, links den Spencer Gulf.

Kurz vor Port Augusta färbte sich auf der rechten Seite das Wasser Pink (Algenblüte). In Port Augusta hielten wir unsere Mittagspause. Gute Gelegenheit, ein paar Traveller Cheques zu tauschen.

Auf der Weiterfahrt mußte dann jeder nach vorne um sich vorzustellen. Außerdem sammeln unsere Reiseleiter für die Flying Doctors.

Wir machten eine Photostop am Island Lagoon, einem Salzsee

Und eine Stop in Woomera, dem Testzentrum britischer Raketen und Atombomben mit der üblichen Materialaustellung. Ich hasse das, insbesondere, wenn niemand auch nur einen kritischen Gedanken zeigt. So richtig creepy war dann das Band, das danach im Bus abgespielt wurde, von dem Landvermesser, der die Raketen- und Atomtest-Gebiete erschlossen hatte. Okay, er hatte einen ziemlich schwarzen Humor, und erst dadurch wurden große Teile Central Australias erschlossen, aber ich weiß nicht, was an Atomtest so lustig sein soll.

Diesmal kamen wir erst mit Einbruch der Dunkelheit am Campingplatz an. Also hieß es, schnell das Zeilt aufbauen. Essen gab’s um acht (Steak, war ok),

Danach sollte es eine Reptilienshow geben. Aber da ich dringenst waschen mußte, habe ich die ausgelassen. Da die Trockner ziemlich lahm waren, kam ich erst gegen zehn zum Haarewaschen.

Eine Fahrt durch Sussex

Montag dann fuhren die Lawries mit mir durch Sussex. Zuerst zur Uni in Palmer, wo Herr Lawrie jemanden treffen wollte. Dann nach Lewes zum Haus von Anne of Cleve, eine der Frauen von Heinrich VIII, die nicht hingerichtet worden war. Dann zum „Long Man“, einer in die Kreidefelsen der Downs gehauenen riesigen Figur (echt toll zu sehen). Danach fuhren wir bei der Downs Bibelweek vorbei (Zeltlager) und hielten auf einem Parkplatz Lunch. Darauf sind wir dann nach Cisburry Ring gefahren (ein runder Wald, wo mal ein Keltenfort gestanden hat. Eigentlich wollten wir dann nach Arundel, aber da es schon spät war, ging es nach Hause.

Um halb sieben holten wir dann Zaini und Tina vom Bahnhof ab. Nach dem Abendessen gingen wir durch den Garten und sahen dann einen Film über die Auswirkungen einer Atombombe, die eine Meile über St. Pauls explodiert (schrecklich).