Um sieben standen wir auf und erlebten eine böse Überraschung: Es goß in Strömen. Dementsprechend dicker als die letzten Tage zogen wir uns an. Denn gestern und vorgestern war es sehr warm.
Mit einer anderen Führerin fuhren wir zum Hradcin, nachdem wir gefrühstückt hatten (mit lecker Salami!). Im strömenden Regen gingen wir die Straße hinauf und bekamen viel zu viel erzählt. Die Frau war übrigens Opfer des Prager Frühlings, sie bekommt kaum Arbeit.
Mittags tauschte sie ihren Platz wieder mit Paul. Dann fuhren wir zum Jagdschloß Konopiste. Heute habe ich die ganze Zeit auf der Rückbank mit Pia, Andrea, Claudia, Birgit und Jutta gesessen, Das Schloß hatte eine lange Reihe von Besitzern, unter ihnen auch Wallenstein. Der letzte Inhaber war Franz Ferdinand, der letzte Kronprinz von Österreich, dessen Ermordung in Sarajewo ein Grund für den ersten Weltkrieg war. Das Haus war voller Bilder, Statuen und Jagdtrophäen (3000 alle von Franz Ferdinand, er hat insgesamt 300000 Tiere geschossen). So soll es auch zu seinen Lebzeiten schon ausgesehen haben. Mir würde es nicht gefallen, praktisch in einem Museum zu wohnen!
Im Hotel zurück habe ich mich erstmal ausgeruht. Nach dem Abendessen um halb sechs (Reis, Sosse, Braten (mmh)) ging Tina mit Andrea und Birgit zum Essen, Angelina mit einigen in die Oper (Smetana: „Der Kuss“) und Susanne, Anke und ich spielten Canasta in 1014. Hinterher kam auch Silke.
Gegen neun gingen wir dann runter in die Snack Bar. Anke ging aber schon bald wieder hoch. Die anderen blieben und tanzten. Es war echt gute Stimmung.
Gegen viertel nach elf ging ich aufs Zimmer. Tina war noch nicht zurück.