Von Kompong Thom nach Siem Reap

Im Arunras Hotel in Kompong Thom hatten wir ein lautes Zimmer zur Straße hin. Nachts schienen Hunde draußen zu kämpfen.

Morgens besuchen wir Sambor Prey Kuk, die älteste Tempelanlage Kambodschas.

01 – Sambor Prey Kuk

Man sieht viele Bombentrichter aus dem Bombardement der Amerikaner während des Vietnam-Krieges – Mein kleiner Guide wies mich immer wieder darauf hin. Wir wurden von Kindern begleitet, die Tücher verkauften, sie liefen die ganze Stunde und durch die ganze Anlage mit. Die Kinder konnten recht gut Englisch. Der jüngste war höchstens fünf, wahrscheinlich eher jünger. Die Tücher die sie verkaufen wollten, waren aus Kunstfaser, teils in typischem Khmer-Karo. 

Hier noch eine kleine tierische Besonderheit: Wespen

Wespen

 

Draußen vor dem Tor gab es ein Restaurant. Da stand ein kleiner Dreijähriger mit einer Rotznase und wußte noch gar nicht so richtig, was er mit den Tüchern auf seinem Arm anfangen sollte. Angeblich gehen die Kinder nachmittags in die Schule. Aber sie können sicherlich unser Geld eher brauchen als die Kinder in Angkor.

Wir kommen an Hochzeiten vorbei. Empfang an der Tür mit gelben Kleidern und weißen Anzügen.

Eine Steinbrücke aus Jayas Zeit überqueren wir zu Fuß. Sie ist immer noch in Benutzung.

Dann regnet es. Die Scheibenwischer unseres Busses funktionieren nicht. Mir fällt auf, dass ich lange keine TucTucs gesehen habe.

Nach einem Zwischenstopp an einer Brücke aus der Zeit Jayavarmans

Brücke

kamen wir um drei Uhr nachmittags dann in Siem Reap an. Dies ist eine geschäftige werdende Großstadt. Die Bürgersteige sind eine einzige Baustelle. Wir sehen einige Bettler, offensichtlich Minenopfer. Aber was gibt man? Der alte Markt hat viel Kunsthandwerk. Am Ufer des Flusses werden Anlagen bepflanzt. Der Königspalast ist leer. Daneben sind Gärten. Dahinter das Grand Hotel d’ Angkor. Das Mittagessen ist eine Fusion aus italienischer (Olivenöl, Kartoffeln) und asiatischer (Fleischgewürz) Küche.

Abends essen wir mexikanisch. Es gibt viele Motorräder und protzige Autos.

Von Kratie nach Kompong Thom

Unser erster Halt nach dem Frühstück war an einem Markt. Die Leute waren anscheinend Kameras nicht gewohnt. Viele schauten ernst, die jungen Männer waren fast unheimlich. Kurz darauf war Elfi umringt von Erwachsenen und Kindern, die auf den kleinen Bildschirm ihrer Digitalkamera schauten und staunten.

Markt

Wir besuchten eine Pfefferplantage. Die Pfefferbüsche sind baumhoch und mit Pfeffertrauben behängt.

Pfefferplantage

Im nächsten Dorf wurde der Pfeffer dann verkauft und ich holte auch ein kleines Päckchen.

Dann wanderte ein kleiner Trupp von uns in die Gassen hinter den Häusern. Auf einmal rief eine Frau hinter mir her und schlug nach meinen Beinen, als ob ein Insekt darauf wäre. Dann war ich von Frauen umringt, eine fasste nach meinem Arm?! Anscheinend hatten sie noch nie so weiße Haut gesehen. Eine Horde Kinder folgte uns. Junge Männer sprachen uns an und probierten ihr Englisch aus. Ein älterer Mann redete auf Kambodschanisch auf uns ein.

Dorf „ohne Weisse“

Wir hielten auch kurz an einer Kautschuk-Plantage.

Kautschuk

Ein paar mehr oder weniger ungeordnete Stichworte zu den Eindrücken, die an diesem Tag auf mich mehr oder weniger einstürmten

  • Auf der Straße sieht man nun auch viele Motorräder (in Laos eher Fahrräder) und als Busse missbrauchte LKWs, eng besetzt, teils ohne Dach. Außen hingen auch noch Leute
  • Rindviecher trotten auf der Straße als ob es keine Fahrzeuge gäbe
  • Kambodscha ist geschäftiger als Laos.
  • Hier sieht man auch Frauen als Kellnerinnen und Männer kochen (in Laos war das umgekehrt).
  • Die Kultur und Mentalität der Länder und Leute ist anders.
  • In Kambodscha sind mehr Autos und Mofas unterwegs.
  • Auf einem Motorrad werden in einer Art Reuse Ferkel transportiert, ein anderes Mail ein ausgewachsenes Schwein, das Bauch und Beine in die Luft streckt.
  • Wir sahen Pferdefuhrwerke
  • In Marktstädten sind viele Leute auf der Straße
  • Kambodscha hat seine Bevölkerung seit den Kriegen mehr als verdoppelt. Fünf bis zehn Kinder pro Familie sind keine Seltenheit.
  • Man sieht viele Parteischilder (Cambodian Peoples Party, Sam Rainsy Party, Funcinpec Party)
  • Aber auch ein Maschinengewehr vor einem Hof.
  • Gelegentlich hat man einen weiten Blick über die Wälder.
  • Vor den Wats wachen Löwenstandbilder
  • Vor den Fenstern der Hütten sieht man Blumenrollos.
  • In Laos waren die Fruchtshakes sehr sämig und lecker, hier in Kambodscha gibt es Sprite und Cola
  • Teiche mit Lotus vor jedem Haus, denn in der Regenzeit ist die Gegend überschwemmt vom Tonle Sap (den man zur Zeit noch nicht einmal in der Ferne sehen kann) und wenn die Felder trocknen bleiben in den Teichen die Fische zurück oder werden dort gesammelt.
  • Heuhaufen in den Gärten dienen als Tierfutter für die Regenzeit.
  • manchmal grüne, manchmal braune Reisfelder.
  • Die Strassen sind von Bäumen gesäumt. Teils wie eine Allee, teils weite Ausblicke.
  • Die Autofahrer hupen beim Überholen – wie in China.
  • Die Motorräder fahren i. a. mitten auf der Straße.
Auf dem Weg

Hier wie auch in Laos sind morgends und nachmittags – zu Schulbeginn und -ende – viele Schüler in ihren weissen Blusen und schwarzen Röcken bzw. Hosen unterwegs.

Nach dem Mittagessen bekamen wir einen ersten Eindruck von antiker Khmer-Architektur gemischt mit aktuellemn buddhistischen Glaubesleben.

Neuer Tempel

Kurz vor Kompong Thom hielten wir im „Spinnendorf“. Kinder verkauften gebratene Taranteln. Und zwar stapelweise Spinnen größer als der Handteller. Einige von uns probierten… nee, ich nicht, mir dreht sich jetzt noch der Magen rum alleine beim Gedanken. Die Spinnen sammeln die Leute im Busch.

Vogelspinnen – zum Essen