Von der Isle of Skye in eine Traumunterkunft in Glasgow.

Morgens konnten wir, obwohl wir abreisen wollten, halbwegs lange schlafen (Acht Uhr), denn der Bus nach Armadale ging erst um zehn nach Zehn.

Als wir auf das Badezimmer zusteuerten, waren wir reichlich überrascht, festzustellen, das sich plötzlich die Frauendusche in eine Männerdusche umgewandelt hatte. Da noch nicht besetzt , duschten Petra und Chris trotzdem dort und als sie rauskamen, stand eine wutschnaubender Trupp Männer davor. Da hieß es, nur schnell ins Zimmer.

Ärgerlicherweise war es nicht mehr am regnen, als wir aus dem Fenster schauten, aber da wir doch nach Glasgow wollten, fuhren wir trotzdem los.

Die Fahrt nach Armadale war recht interessant: Der Busfahrer machte gleichzeitig den Postboten, der Bus wurde zwischenzeiltich von einer Kuhherde angehalten und auf den Sitzen stapelten sich Rucksäcke und Fahrgäste.

In Armadale ging’s auf die Fähre nach Mallaig (die Strecke über Kyle of Lochalsh wäre ein Umweg gewesen). Wir waren sehr pünktlich auf der Fähre (übrigens auch Chris und Petra, die über Glasgow nach Edingburgh wollten ) aber die Fähre fuhr trotzdem (wegen mechanischer Probleme) eine halbe Stunde zu spät ab. Glücklicherweise wartete der Zug in Mallaig auf uns und wir erwischten einen Vierertisch bis Fort William. In Fort William hieß es dann ein letztes Mal umsteigen, dann ging es weiter Richtung Glasgow. Mittlerweile war es viertel vor drei und bis halb Sieben mußten wir noch fahren.

Die Landschaft ist sehr schön und ich habe aus dem Zug heraus mehr als zehn Photos gemacht.

An einem Bahnhof hielten wir direkt gegenüber von einem Zug mit alter Einrichtung: Wiener Kafeehausstühle und -tische, Blumen auf dem Tisch, Bilder an den Wänden usw. Auch von außen sah der Zug toll aus. Leider konnte ich beim besten Willen kein Photo machen.

Der Zug hielt echt an jeden offenen Kellerfenster und einmal hatten wir zehn Minuten Aufenthalt und konnten uns sogar die Füße vertreten. Schottische Minuten wohlgemerkt, und zwei Vietnamesinnen wären fast nicht mehr mitgekommen und mußten auf den Zug aufspringen!

In Glasgow angekommen verabschiedeten wir uns von Chris und Petra und riefen erstmal die JH an, und die war ausgebucht – zu unseren Glück , wie wir später feststellten. Also erstmal zur Tourist Information und ein Bed & Breakfast buchen. Der Herr am Schalter fragte uns ob wir Studenten seien, telefonierten dann die Halls (Uniherbergen) durch und fand auch ein Doppelzimmer. Also machten wir uns sofort auf den Weg. Die Glaswegians sind übrigens sehr hilfsbereit: Ein junger Mann sprach uns an und führte uns ein gutes Stück. Er hatte vorher schon ein Mädchen aus Hong Kong aufgegabelt. Und als er auch nicht mehr weiterwußte hielt ein Auto und der Fahrer brachte uns bis vor die Tür und brachte sogar die Rucksäcke ins Haus!

Das Zimmer das wir hatten war super: mehr als 30 qm, zwei Einzelbetten, zwei Schreibtische, zwei Ledersessel, Waschgelegenheit und eine echte Stuckdecke und alles für sechs Pfund!!! Besser als eine JH je sein kann. Nur fürs Essen mußten wir selber sorgen, dafür gab’s eine Küche.

Abends habe ich dann nur noch eben Catherine und Jon angerufen, um Bescheid zu geben, wann wir kommen und dann sind wir in die Betten gefallen.

Isle of Skye im Regen

Heute lernten wir Skye von einer weniger schönen Seite kennen. Wie soll ich sagen? Es fieselte in Strömen.
Am Morgen hatte es noch gar nicht so schlimm ausgesehen (sonst wären wir nämlich nach Glasgow weitergefahren) aber kaum hatten wir gebucht, fing der Regen an.

Also fuhren wir mit Chris und Petra (die übrigens auch auf unserem Zimmer waren) nach Portree, dem Hauptort der Insel und durchstöberten die Geschäfte.

Es gibt dort tolle Pullover!

Nach dem Mittagessen kam etwas Langeweile auf. Der Bus zurück kam erst in zwei Stunden und das Wetter wurde eher schlimmer. Also waren wir heilfroh, wieder zurück in der Herberge zu sein. und trockene Sachen anzuziehen. Am Nachmittag machten wir es uns gemütlich und ich schaffte es endlich, meine Postkarten zuende zuschreiben.

Abends spielten wir mit Chris und Petra Monopoly.

Isle of Skye

Jetzt ging es über Inverness weiter zur Isle of Skye. Wir hatten soviel darüber gehört, daß wir das einfach mal ausprobieren mußten.

Um halb zwei, kurz bevor die Jugendherberge aufmachte, kamen wir in Kyleakin auf Skye an. Dort lernten wir zwei deutsche Mädchen, Chris und Petra, kennen, die in London in einem deutschen Reisebüro arbeiten. Nachdem wir unsere Sachen verstaut hatten, gingen wir mit ihnen die Umgebung erkunden. Zuerst mal bergaufwärts. Am Ende einer Straße führte ein „Weg“ weiter in die Heide hinein (Heide herrscht auf Skye vor). Der Ausblick war sehr schön. Noch viel schöner muss es im Sommer sein, wenn die Heide richtig blüht.

Leider wurde der Weg nach einiger Zeit immer sumpfiger und wir waren gezwungen umzukehren (ehe sich unter uns der Boden auftat), also versuchten wir es jetzt abwärts Richtung Küste.

Durch ein offenes Gatter führte ein Trampelpfad (der erst gar nicht danach aussah) hinunter in eine kleine nach drei Seiten abgeschlossen Bucht mit einem Kieselstrand. Wir ließen uns auf dem Boden nieder und genossen den Meerblick. Schade, daß ich keine Aquarellsachen dabei hatte. Der Übergang von den Woken zum Meer war einmalig.

Was den Reiz von Skye ausmacht ist gerade diese Kombination von Heide und Meer, von hohen Bergen und wilden Bächen, von Felsen, Erika und Farn. Ich möchte sehr gerne noch einmal hierher zurückkehren!

Abends gab es Fish and Chips in der Herberge und anschließend spielten wir bis halb zwölf Monopoly (leider war ich immer kurz vor der Pleite)