Feueralarm in Salisbury

Am diesem Tag steuerten wir Salisbury an – mein Ziel seit fast acht Jahren (genauer Stonehenge). Dort angekommen brachten wir zuerst einmal unsere Sachen zur JH (die schon um eins öffnete) und erkundeten dann die Stadt.

Zuerst ging es Richtung Kathedrale und Close.
Wir besichtigten die Kathedrale. Am bemerkenswertesten ist das Chapter House mit einem Original der Magna Charta und absolut tollen Reliefs (ich habe mir dazu noch einen Führer geholt). Als wir wieder rauskamen erwischten wir geraden eine regenfreien Moment (sonst goß es in Strömen) und wir nutzen ihn zu einem Spaziergang um den Close. Dabei fielen mir jede Menge Geschichten aus Edward Rutherfords Buch „Sarum“ ein.

Anschließend machten wir noch einen Spaziergang durch die Altstadt mit dem Paultry Cross und St. Thomas und tranken Cream Tea (Tee, Milch-Rosinen-Brötchen, Johannisbeergelee, Sahne – hervorragend).

Beim Bezahlen mußte ich zu meinem Schrecken feststellen, daß ich absolut blank war. Zum Glück war da noch Barbara. Zu mehr Geld bin ich auch während des nächsten Tages nicht gekommen, da wir zu den richtigen Zeiten nicht an der Post waren.

Wir machten uns auf den Weg zur JH, lasen noch etwas im Aufenhaltsraum und gingen dann nicht allzuspät zu Bett. Ich war gerade halb eingeschlafen, da riß mich ein ohrenbetäubendes Schellen förmlich aus den Laken: Feueralarm. Also Schuhe an, Jacke über, alles zusammenraffen und raus.
Zum Glück war es, wie wir dann feststellten nur ein Probealarm, aber dafür hatte ich anschließend Schwierigkeiten wieder einzuschlafen.

Shopping in London

Geweckt wurden wir genau wie Montags. Da wir uns heute die Haare nicht waschen wollten, schafften wir es auch pünktlich den Zug zu erreichen. An diesem Tag ging es nach London, Shopping. Ich hatte die vage Hoffnung, etwas zur Silberhochzeit meiner Eltern zu finden.

Zuerst aber ging’s ins Trocadero um ein Hologram als Geschenk für unsere großzügigen Gatsgeber zu finden. Wir entdschieden uns für ein Glas Martini.

Dort durchstöberten wir auch einen Plattenladen (Sting, „Dream of the blue turtles“) und ein Buchgeschäft (Jane Austen, „Northanger Abbey“),

Anschließend aßen wir bei Wimpy zu Mittag. Diese Restaurantkette hatte nämlich einen Schottlandführer herausgegeben , der uns teiweise gute Dienste geleistet hatte und da wollten wir uns revanchieren.

In der Annahme, daß dort irgendwo Harrods wäre, spazierten wir dann die Regent Street runter. Dabei entdeckte ich ein Geschäft, daß Whiskykaraffen in großer Auswahl verkaufte. Wir merkten uns daß und beschlossen, vor der Rückfahrt nochmal zurückzukehren (wg. meiner Eltern). Erstmal spazierten wir aber weiter. Zu unserer Enttäuschung mußten wir bald feststellen, daß Harrods weder an Regent noch Oxford Street liegt, sondern in Knightsbridge.

Also fuhren wir mit der U-Bahn hin. Wir bestaunten die Food Halls, schauten uns auch dort Karaffen an (dreimal so teuer) und wühlten uns durch die Buchabteilung. Zum Abschluß holten wir noch Geschenkpapier für das Hologramm.

Dann fuhren wir zurück zur Regent Street und gingen in das Geschäft mit den Karaffen. Ich suchte eine von den etwas eckigeren aus. Und dann wurde alles etwas kompliziert.
Zuerst fand die Verkäuferin den passenden Karton nicht, also wurde die Karaffe in den einer etwas teureren Marke verpackt (macht ja auch mehr her).
Dann erkundigte ich mich, wieviel es kosten würde, ihn nach Deutschland zu schicken. Zuerst meinte sie zwei Pfund (ungefähr 6,50 DM) und dafür hätte ich’s ja gemacht, aber eine Kollegin berichtigte sie: 11 Pfund. Da beschloß ich, das Paket doch lieber selber zu schleppen.
Jetzt ging’s ans bezahlen. Da ich meine Reisekasse nicht allzusehr belasten wollte, versuchte ich’s mit Euroschecks. Erstmal schaute mich das Fräulein an der Kasse reichlich verwundert an und meinte dann, sie müßte erstmal nachfragen, ob die akzeptiert werden und wie. Nach fünf Minuten kam sie zurück und meinte „Ja, das ginge wohl.“ Bis ich sie dann auch noch überzeugt hatte, das der Scheck richtig ausgefüllt sei, brauchte es dann auch nochmal seine Zeit.
Dann hieß es den Zug nach Reading ereichen und wir waren zur selben Zeit in Wargrave, wie am Tag zuvor.

An diesem Abend wollte Jon selber kochen: Chili con Carne. Er war ganz schön am Wirbeln. Zwischendurch mußten die beiden noch eben Kidneybohnen holen. Bis wir dann zum Essen kamen, war es 10 pm. Es schmeckte hervorragend! Nicht zu scharf und nicht zu lau.

Als Nachtisch bekamen dann Jon und Cath einen Martini (HologrammI serviert. Anscheinend hatten wir genau das Richtige erwischt. Jon war hin und weg.

Kurz darauf kam noch John (von der Bahn) vorbei und holte sich sein Portion Chili ab.

Und dann kramte Jon seine Urlausphotos hervor. 18*36!!! Wir brauchten zwei Stunden! Jon hatte nämlich zu Weihnachten eine super Kamera bekommen und die mußte er auf Korfu ausprobieren.

Nur gut, daß wir schon vorher unsere Sachen zusammengepackt hatten (Wir wollten nämlich die Rucksäcke da lassen und nur noch das nötigste mitnehemn und dann Sonntag Nacht nochmal in Reading bleiben um von dort Montag Morgen nach Hause zu fahren).

Ein anglikanischer Gottesdienst und ein Abend in Oxford

Wir hatten beschlossen, um acht in den angelikanischen Gottesdienst zu gehen. Problem: Cathy und Jon wachten erst um kurz nach halb acht auf! Also hieß es in aller Eile in die Sachen springen und ab mit dem Auto zur Kirche. Wir waren zwei Minuten zu früh da.

Der Acht-Uhr-Gottesdienst ist ein Wortgottesdienst mit Kommunion. Die Liturgie unterscheidet sich schon etwas von der unseren, obwohl mehr in der Reihenfolge, als im Wortlaut. Auch der Kirchenraum ist anders aufgebaut.

Was mir immer wieder auffiel: Hier wird Gott gesiezt (thou), während wir ihn ja einfach duzen.

Nach der Kirche wurden alle, die im Gottesdienst waren, vom Pfarrer persönlich verabschiedet. Als die Reihe an uns vier kam, erkundigte er sich erstmal , wer wir den seinen und wo wir herkämen und als er feststellte, das wir Deutsche sind, probierte er erstmal sein Deutsch aus (Etwas eingerostet, aber gar nicht so übel).

Zurück im Fidlers Walk beschloß Jon, uns ein typisch englisches Breakfast zu servieren. (Beans, Bacon, Eggs, Muschrooms) . Der Ärmste, deswegen kam er zu spät zur Arbeit (Am Sonntag!)

Wir drei Frauen machten dann einen gemütlichen Spaziergang runter ins Dorf und bedauerten ihn von Herzen.

Wir durchstöberten die Antiquitätengeschäfte nach einem Geschenk zur Silberhochzeit meiner Eltern, fanden aber leider nichts. Wieder zurück, machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag und schauten die olympischen Spiele.

Abends machten wir uns dann auf den Weg nach Oxford (mittlerweile wieder mit Jon) nach Brown’s, einem recht beliebten Studentenlokal (wesentlich feiner als bei uns). Wir hatten vorher abgemacht, das Barbara und ich an diesem Abend zalhten, deswegen bestellte ich mir auch ein Steak. Problem: Jon hielt sich nicht an die Abmachung. Viel anders ist es uns auch an den nächsten Abenden nicht ergangen. Das war einerseits gut für die Reisekasse, aber andererseits mir gar nicht so lieb.

In der Nähe des Lokals entdectken wir einen sehenswerten Südamerikaladen („Tumi“).

Zurück zuhause machten uns Jon noch seinen Spezialdrink (Bacardi, Martini und Blue Curacao), erfrischend und man schmeckte den Alkohol nicht.

Übrigens hatte ich nachmittags von Cathy erfahren, das es nächsten Juni eine Hochzeit gibt!

Oxford

Am Morgen wurden wir von Jon mit Tee geweckt. Cath war schon aus dem Haus und sobald Jon weg war standen auch wir auf. Das Haarewaschen bereitete einige technische Probleme, aber von sowas lassen sich Mathematiker ja nicht unterkriegen. Allerdings mußten wir den späteren Zug nach Oxford nehmen.

Wargrave Station ist echt niedlich, eher eine bessere Busstation, und der Zug hat einschließlich Triebwagen nur zwei Waggons. Zu Fuß braucht man vom Fidlers Walk bis zur Station ungefähr zwanzig Minuten und die Fahrt nach Reading dauerte ungefähr nochmal genauso lange. Und von Reading kommt man dann ja fast überall hin.

In Oxford bestiegen wir zuerst den Carfax Tower um einen Überblick zu bekommen und aßen dann zu Mittag.

Anschließend schlossen wir uns dann einer Führung an und da bekam ich endlich mal etwas Ordnung in meine Vorstellungen vom britischen Universitätswesen. Die Uni hatte allerdings noch nicht angefangen.

An diesem Tag war es übrigens seit längerem mal wieder so warm daß man die Jacke ausziehen konnte.

Von Oxford zurück waren wir um halb Acht. An diesem Abend wollte uns Jon „das beste Hamburger Restaurant der Welt (oder zumindest Englands)“ zeigen.
Im Restaurant trafen wir einen Bekannten, Richard, der bei der Post arbeitet.
Das Essen ließ sich gut an: gebratenen Kartoffelschalen mit Chili con Carne.
Als nächstes sollten die Hamburger kommen (ich hatte mir Smokey Joe, dh. Schinken und Käse, bestellt) und die waren für alle die Enttäuschung des Abends. Anscheinend hatte der Koch ein neues Rezept. Einfach gräßlich. Jon beschwerte sich sofort und man versprach ihm das umgehend wieder zu ändern.

Mit dem Zug nach Reading und ein Wiedersehen mit Cathy und Jon

Eigentlich wollten wir ja an diesem Morgen früh aufstehen, um noch etwas von der Stadt zu sehen, aber als ich aus dem Fenster schaute, beschloss ich das noch um eine Stunde zu verschieben: es goß in Strömen.

Wir beschlossen stattdessen, ausgiebig zu frühstücken und dann direkt zum Bahnhof zu gehen.

Als wir in den Zug stiegen, bekamen wir erst mal einen Schock: alle Plätze waren reserviert – und auf die Idee waren wir gar nicht gekommen (und wir waren nicht die einzigen).
Da wir nicht bis London stehen wollten, suchten wir uns erstmal Plätze, die bis zur nächsten Station noch frei waren. Und dann hatten wir das wahnsinnige Glück, zwei Plätze zu finden, die nicht eingenommen worden waren. (Einige sind übrigens stehend bis London gefahren – sechs Stunden und eine Stunden Verspätung). Unsere Sitznachbarn waren zu erst ein älteres Ehepaar und dann ein ingenieur der sehr eifrig ein Manuskript bearbeitete.

In London angekommen mußten wir erstmal von Euston nach Paddington mit der Tube und von dort aus waren wir in einer halben Stunde in Reading. Dort rief ich erstmal Jon und Cathy an und die beiden holten uns ab.

Die Sorge ob ich sie erkennen würde, war übrigens unnötig. Wir fuhren zuerst Pizza (dh. Tagliatelle) essen und wurden eifrig über unsere Reise ausgefragt.

Dann ging’s zum Bungalow. Wargrave ist eine Viertelstunde mit dem Auto von Reading entfernt. Der Bungalow hat nur eine Etage. Wir bekamen ein Zimmer für uns mit einem Bett und einer Liege.

Empfangen wurden wir dort übrigens von Tom und Cleo, zwei unheimlich niedlichen fünf Monate alten weiblichen Katzen).

Wir unterhielten uns bis kurz nach Mitternacht und da Barbara und ich sehr müde waren, gingen wir dann ins Bett.

Eines sollte ich hier nicht vergessen zu erwähnen: Jon hat einen super Sportwagen (bis auf das Gehäuse neu, extra für ihn ausgerüstet). Außerdem hat er noch einen Escort und Cathy hat einen alten Peugeout.