Ein Tag auf der faulen Haut und eine Party.

Der Tag darauf habe ich „zuhause“ verbracht. Erst habe ich bis zwölf im Bett gelegen. Danach bin ich aufgestanden und habe gegessen. Nachmittags dann habe ich Klavier gespielt und Helen halbwegs „Ballade pour Adeline“ beigebracht.

Abends wollten wir dann nach Jo’s Party. Helens Eltern brachten uns mit dem Auto weg. Nach einer Viertelstunde Suche fanden wir schließlich das Haus. Alle saßen im Garten.
Erst wurde gegrillt. Dann spielte ich mit Anke eine Art Tennis und wir schauten auch anderen dabei zu. Der Ball war an einem Gummi an einer Stange befestigt und man musste ihn treffen. Mann, habe ich gelacht!.

Danach saßen dann Antje, Anke, Marion und ich zusammen und haben über Madame Tussaud’s gesprochen (Hinrichtungsstätten, wahnsinnig interessantes Thema !!).

Hmm, da erkenne ich mich jetzt nicht wirklich wieder. Ich gehe mal davon aus, daß ich das damals ironisch gemeint habe. Oder das es um eine Art wohliges Grausen ging?

Brighton – Shopping und Karussels

Freitag dann trafen wir uns mit Esther und Heike, Caroline und Irmingard. Wir trennten uns. Ich ging mit den beiden aus der 9 in die Lanes (teilweise echt knuffige aber muffige Geschäfte).

Um drei Uhr trafen wir uns wieder am Wunschbrunnen am Churchill Square (Haupteinkaufszentrum). Dort kamen dann auch Anke und Clare hin. Da ging für mich der Nachmittag erst richtig los. Ich probierte Schuhe and, und Röcke und fand schliesslich auch einen Rock, den ich mir kaufte.

Um fünf trafen sich alle wieder. Während Anke und Clare nach Hause fuhren, gingen Helen und ich nach Esther und Heike. Um halb acht kamen Imringard und Heike und wir gingen auf eine Fair in der Nähe (man, war mir schlecht, teilweise, obwohl ich nur auf zwei Karussels gewesen bin).

Brighton – Undercliffwalk, Strand und Rottingdean

Am Donnerstag wurde das Wetter langsam kälter.

Alle trafen sich um elf Uhr am Palace Pier. Von da aus starteten wir dann zu einem „Undercliffwalk“. Ich ging mit Anke (Tina und Zaini waren nicht da, sondern in Hastings).

Nach etwa eineinviertel Stunden kamen wir am Strand von Rottingdean an . Dort wurde gepiknickt. Dann konnte jeder machen was er wollte. Helen führte einige durch das Dorf, was sehr alt und schön ist. Danach trennten sich die meisten und wir gingen mit Esther, Sara und Britta und Heik (beide ausder 9) nach Hause und setzen uns mit Kuchen in den Garten.

Um sieben Uhr gingen dann auch die letzten. Ich wusch mir die Haare und setze mich dann vors Fernsehen, wo Fame kam (eine Serie, ich hatte gedacht, es wäre ein Film, aber echt gute Musik).

Kingston upon Thames

Am Mittwoch wollten wir eigentlich Buckingham Palace anschauen und in der Oxfort-Street einkaufen gehen. Doch weil Zainabs Mutter Angst vor weiteren Bomben hatte, sind wir dann nach Kingston upon Thames zum Einkaufsbummel gefahren.

Erst waren wir in Kleidergeschäften und dann haben wir ein Kaufhaus entdeckt, das so ähnlich wie Drucks war. Da habe ich dann jede Menge Geschenke, dieses Buch und einen gewundenen Strohhalm gekauft.

Dann ging es nach Benton’s (ähnlich Karstdt) wo ich auch die Pfefferminzplätzchen für meine Eltern fand.

Gegen Mittag machten wir dann Piknick an der Themse und als wir dann waren, wurde es auch schon Zeit, den Zug nach Victoria aufzusuchen um mit dem Bus zurück nach Rottingdean zu fahren.

Ein schwerer Bombenanschlag der IRA in London

Für Dienstag war eine Fahrt nach London vorgesehen. So fuhren wir dann mit dem Zug nach Waterloo, mit der Tube nach der Bakerstreet (wo Sherlock Holmes gewohnt haben soll) und liefen dann nach Madame Tussaud’s. Ich finde die Wachsfiguren dort sehen wahnsinnig echt aus.

Nach etwa zwei Stunden wollten wir dann Picknick im Regent’s Park machen. Als wir aber an der Ampel standen hörten wir einen lauten Knall und als wir kurz darauf zum Park kamen , schickten Polizisten alle Leute hinaus und wir erfuhren am Abend, das eine Bombe hocgegangen war, die sieben getöten und fünfzig verletzt hatte. Wir haben wahnsinnig Glück gehabt, das wir nicht dagewesen waren!

So gingen wir – zu diesem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, was los war – nach Green’s Park und picknickten dort. Dann ging es wieder zurück zum Planetarium, wo wir einen Kuppelfilm sahen (ähnlich, wie in München).

Um drei Uhr nachmittags fuhren wir dann nach St.-Pauls (Eine tolle Kirche, muss ich sagen) und gingen in einen japanischen Laden einkaufen.

Abends haben Tina und ich dann noch Postkarten geschrieben.

Wenn ich das im Nachhinein so lesen, wundere ich mich, wie eigentlich unberührt ich damals von dem erlebten  Geschehen gewesen bin. Heute hätte ich wahrscheinlich den Abend und den Folgetag entsetzt vor dem Fernseher verbracht. Damals war ich sechzehn und es ist wohl so, in diesem Alter drängt sich das eigene Leben vor die Weltpolitik.
Wir haben nicht nur Glück gehabt im Regent’s Park. Es gab am selben Tag noch einen weiteren Anschlag im Hyde Park von dem wir nichts mitbekamen.

Die Bomben hatten ein regelrechtes Blutbad angerichtet.

Die erste Explosion, im Hyde Park, – eine Nagelbombe – traf Soldaten auf dem Weg zum Wachtwechsel am Buckingham Palace. Sie tötete zwei Soldaten und verletzte dreiundzwanzig weitere Menschen. Auch sieben Pferde wurden getötet oder so schwer verletzt, dass sie getötet werden mussten.

Die zweite Explosion weniger als zwei Stunden später in Regents Park – die wir gehört haben – traf einen Konzertpavillion, an dem sich gerade viele Menschen in der Mittagspause ein Konzert anhörten. Sie tötete sechs Soldaten sofort und verletzte weitere vierundzwanzig Menschen.

Die IRA bekannte sich zu den Anschlägen.

In Youtube habe ich ein kurzes Video gefunden, dass den Beginn der BBC Nachrichtensendung am selben Tag zeigt.

Dieses Jahr im Juli hat sich der Anschlag zum fünfundzwanzigsten Mal gejährt. Die Situation in Nordirland hat sich glücklicherweise sehr zum positiven gewandelt.