Auf dem Basar von Jamnagar

Ghandidam durchfahren wir nur, aber auf die Straße sollte man sich dort eh nicht trauen. So viele Autos, TucTucs, Fahrräder, Leute habe ich noch lange nicht gesehen. Alles drubbelt sich rund um den Bahnhof und eine Polizistin regelt den Verkehr so gut es möglich ist. Über allem liegt eine Staubwolke, nur die Frauen mit den Silberkrügen auf dem Kopf wirken seltsam sauber und glänzend. Ein Zug fährt vorbei, dann der nächste.

Erst in Jamnagar bekommen wir die Tagesshitze zu spüren. Wir waren heute lange unterwegs und hatten uns schon an die Klimaanlage gewöhnt.

Im Bala Hanuman Temple erklingt seit dem 1. August 1964 das „Shri Ram Jay Ram Jay Jay“ Tag und Nacht. Das steht sogar im Guiness Buch der Rekorde. Als wir vorbei kommen, sitzen dort ein knappes Dutzend Leute und sind in einer nach außen offenen Tempelhalle am singen. Optisch eher unspektakulär.

Der Tempel aus dem Guiness Buch

Jamnagar ist auch bekannt für seine marmornen Jain-Tempel, von denen wir einen besuchen. Auch hier finden sich, wie in den Hindu-Tempeln, die ich bisher gesehen habe, die Pastellfarben an den Außenreliefs. Innen finden sich diese Farben wieder: hellgelbe Kacheln auf den Säulen, bemalt mit Götterfiguren. Der Boden ist ein schwarz-weißes Mosaik. Aber innen darf man nicht fotografieren.

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Wir biegen von der Hauptstraße ab und sind auf einmal in einem richtigen Basar. Zwar sind die Straßen breiter als in Bhuj, aber das Basarleben ist um einiges bunter. Was schon bei den Saris anfängt, die in den Seitengassen vom Dach der Basarstände hängen. Farbenfroh und glitzernd zeigt sich hier, was in Bhuj eher in den Regalen lag.
In einer weiteren Gasse finden sich die Schmuckverkäufer. Gold und Silber, teilweise klimatisiert.
Nur nach etwas zu essen muss man länger suchen und als wir es finden, sind es nur drei kleine Lädchen nebeneinander. Wenn man mal von den Betelnussständen absieht.
Die Moschee des Viertels ist sehr hinduistisch in ihrer Farbgebung: Hinduistische Tempel zumindest in Gujarat haben nämlich eine eindeutige Farbgebung mit vielen Pastelltönen und rot und grün. aber an diesem Gebäude fehlen die Götterfiguren. Es muss einen Moschee sein.

Die Menschen sind freundlich und offen, fragen wo wir herkommen und erklären uns ihre Waren, die insbesondere bei den Gewürzen sehr fremdartig aussehen und duften. Aber manchmal gar nicht so fremd sind, wenn man erst den Namen hört.

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