Von Tirana nach Frankfurt

Ich bin wieder daheim.

Wir verabschiedeten uns herzlich von Molnia (der ein dickes Trinkgeld und Ferrero Rocher für seinen nicht ganz flachen Bauch bekam) und von Gernod, unserem Reisebegleiter, und flogen um halb Eins wieder Richtung Deutschland.
In München hieß es dann Abschied nehmen von der Gruppe. Ich bin gespannt, von wem man gelegentlich mal hört.
Um Sieben war ich wieder in meiner heimischen Wohnung.
Und jetzt, um viertel nach Elf, mache ich Schluss mit dem Schreiben, den morgen wartet wieder mein Schreibtisch bei der Bahn auf mich.

Gute Nacht!

Kruja und Tirana

Kruja ist das Nationalheiligtum Albaniens. Hier stand die Burg von Iskander Bey, genannt Skanderbeg, dem Nationalhelden, der Mitte des 15. Jahrhunderts für viele Jahre Albanien den Osmanen entrang und zum ersten Mal für so etwas wie ein geeinigtes Albanien sorgte. Einige sagen, dadurch hätte er Europa vor den Türken bewahrt. Angeblich wurde er sogar heilig gesprochen. Da muss ich noch mal recherchieren. Erst Jahre nach seinem Tod fiel Albanien wieder ans osmanische Reich zurück und blieb auch bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ein Teil davon.

Das Skanderbeg-Museum in Kruja wurde von Enver Hoxhas Tochter gebaut – ähnlich wie die Pyramide in Tirana – und ist auch heute noch ein Denkmal albanischen Patriotismus. Ein momumentaler Bau in Burgform, der weit über Ebenen und Berge schaut. Innen ausgestattet mit riesigen Reliefs und Gemälden. Bei mir – angesichts deutscher Geschichte – hinterlässt so etwas ja einen leicht schalen Beigeschmack. Ein bisschen too much.

Uns wird erzählt, das Franz Josef Strauss Anfang der 70er auf Privatbesuch in Albanien war, im Gepäck ein Buch über Skanderbeg aus dem 16ten Jahrhundert und ein bisschen Hoffnung für die unter dem Kommunismus leidenden Albaner.

Interessanter als das Skanderbeg-Museum fand ich persönlich das ethnografische Museum von Kruja, das beste dieser Art, das ich auf der Reise durch Albanien bisher gesehen habe. Das Haus einer reichen Familie mit vielerlei Kleidungsstücken und Möbeln, einem Stall, in dessen oberen Stockwerk die Knechte schliefen und einem Frauengemach.

Kruja hat noch etwas – für Albanien – besonderes: Eine ganze Straße voller Souvenierläden. Wir hatten viel zu wenig Zeit hier. Ein kurzer Blick in die Läden hinein ließ auf viele kleine und große Schätze schließen, Antiquitäten wie Fotoapparate, Grammophone, alte Bücher, alte Trachten und vieles mehr.

Souvenirgasse, Kruja
Souvenirgasse, Kruja

An den Zügen im Bahnhof von Tirana gibt es kein einziges Fenster ohne mindestens drei Einschläge von Steinschlag. Georg will morgen mit solch einem Zug nach Shkoder (Skutari) fahren. Ein kleines Abenteuer, das dort auf ihn wartet. Heute – bevor alle außer Georg morgen wieder Albanien verlassen – hatten wir eine letzte Chance auf einen weiteren Blick auf die Hauptstadt. Ich nutzte die verbleibende Zeit am Nachmittag noch für einen Besuch im Nationalmuseum, das albanische Geschichte von der Steinzeit bis zum Ende des kommunistischen Regimes 1992 dokumentiert. Leider ist auf englisch nur teilweise dokumentiert, so betrachte ich die Bilder und stelle fest, das es viele schlechte Zeiten gab – den Zeiten mit Helden sind schlechte Zeiten. Die Zeit des kommunistischen Regimes ist hauptsächlich dargestellt durch die Demonstrationen, die dieses zum Ende gebracht haben. Die Albaner bezeichnen die Zeit des Regimes als Genozid und verdeutlichen dies mit einer dort aufgebauten Einzelzelle aus einem Gefängnis, ausgestattet mit einer Decke, einem Ring um die Gefangenen festzuketten und blutverschmierter Wand. Vierzig Jahre aus dem Blickfeld der Welt verschwunden sind dort viele schlimme Sachen passiert und der Hunger war groß.

Der Abschiedsabend war um so fröhlicher. Georg trägt Gedichte von Ringelnatz vor und Harry singt „So ein Tag so wunderschön wie heute“ und wir singen mit.
Wäre der Fußball nicht gewesen, es wäre glaube ich ziemlich spät geworden.

Durres

Ich glaube, ich verliere ‚mal kurz ein paar Worte über unser Fahrzeug: Wir fahren mit einem ca. 20 Jahre alten Mercedes-Bus mit knapp 40 Sitzplätzen durch die Gegend. Da wir nur fünfzehn sind, hat also jeder zwei Sitze für sich. Diese Sitze sind braun mit beigen Streifen und recht bequem und immer noch gut gefedert. Nur der Sitz rechts am Fenster in Reihe fünf hat die dumme Angewohnheit, immer nach hinten zu kippen. Der Bus gehört Molnio persönlich und er pflegt ihn gut, wäscht ihn manchmal sogar in der Mittagspause. Nur die Scheibe rechts hinten hat einen langen Kratzer, der aber schon älteren Datums zu sein scheint. Die Lüftung sorgt für Abkühlung trotz albanischer Hitze und wenn das nicht hilft, kann man auch noch die Dachluken öffnen.

In Durres sind wir nach kurzer Fahrt diesmal schon um elf und haben das beste Hotel der Reise und wohl auch das größte Zimmer auf der ganzen Fahrt. Dafür erlebe ich hier den ersten Stromausfall – allerdings nur für zwei Sekunden. Die Reiseführer schreiben immer, das die Stromversorgung im Land unsicher sei. Bisher haben wir davon nicht wirklich etwas gemerkt. Diese zwei Sekunden zählen wirklich nicht.

Die Sonne brennt die Strandpromenade leer und es ist so heiß, das man es auch unter dem Schirmen im Café nicht aushalten kann. Zeit also für eine ausführliche Siesta, die ich nur für einen kurzen Besuch im archäologischen Museum von Durres gegen eins unterbreche. Das Museum liegt nur ein paar Meter vom Hotel und beherbergt Schätze aus griechischer und römischer Zeit. Der Untergrund von Durres ist Kulturdenkmal und birgt mit Sicherheit noch viele Geheimnisse. Nur graben kann man dort nicht systematisch, denn die Stadt ist seit der Antike fast durchgehend bebaut. Die Archäologen nutzen also ihre Chance immer dann, wenn irgendwo einen Baugrube ausgehoben wird. Auf diese Weise wurde auch das größte Amphitheater des Balkans außerhalb Griechenland entdeckt. Ein Amphitheater, in dem auch Gladiatorenkämpfe und Tierkämpfe stattgefunden haben. Die Gänge zu den Tierverschlägen kann man heute noch besichtigen. Kommt man aus der gleißenden Nachmittagssonne – wie ich so gegen fünf Uhr nachmittags – sind sie dunkel und ein bisschen unheimlich. In einer Ecke des Theaters finden sich auch Überreste einer kleinen christlichen Basilika aus späterer Zeit mit Mosaiken. In der Mitte des Theaters steht heute ein Haus aus neuerer Zeit, um das die Schwalben kreisen.


Um fünf Uhr kann man sich auch wieder auf die Promenade wagen. Das Meer glitzert.
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Am Ende der byzanthinischen Stadtmauer steht ein venezianischer Turm, der die Schirme einiger Cafés beschattet. Ich habe Hoffnung, in den Hafen schräg gegenüber hinein zu kommen, aber der ist nicht allgemein zugänglich. So verlängere ich meine Siesta noch ein bisschen bis es Zeit zum Abendessen ist.

Abends laufen Jutta und ich zur Promenade und treffen so nach und nach die halbe Reisegesellschaft. Mit Georg gehen wir Richtung venezianischem Turm um zu essen.

Georg ist Schauspieler und erzählte von den Vorstellungen, die er gegeben hat, mit wem er gespielt hat und das die Leute anfangen, Gedichte – die er „spricht“, nicht „liest“ – wieder zu entdecken.
Und er erzählt von einem dreiwöchigen Besuch in Nordkorea – ein kontrollierter Urlaub, wie er ihn davor und danach nie wieder erlebt hat. Nordkorea, das muss heute so sein, wie Albanien vor fünfundzwanzig Jahren.

Berat

Berat war, wie Girokaster, während der Zeit des Kommunismus Museumsstadt. Sie soll die Stadt mit der ältesten geschlossenen Bebauung Albaniens sein. Die Stadt teilt sich grob in drei Teile – eine Festung mit einem innerhalb der Mauern heute noch bewohnten christlichen Viertel, ein muslimisches Viertel unterhalb der Festung und ein weiteres, christliches Viertel auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses.

Unser Hotel liegt recht nah am Flußufer am Rande des muslimischen Viertels, das wir auf dem Weg hinauf zur Festung durchquerten. Ein Mann steht vor einem der Bars und tauscht sich mit ein paar Leuten an den Tischen über die Qualität der lebenden Gänse aus, die kopfüber an seinem Arm hängen und wohl für den Mittagstisch gedacht sind. Und amüsierte sich ziemlich, das ich ein Foto machen möchte. Er bietet mir die Gänse anschließend zum Kauf an, sieht aber dann doch ein, das meine Tasche zum Mitnehmen zu klein ist.
Anmerkung: Ich bin mir nicht ganz im klaren, wie bei uns so etwas Tierschützer sehen, aber dort ist es einfach Teil des Alltags auch für Privatleute, lebende Tiere zu kaufen, zu schlachten und zu verarbeiten. Tiere sind eher Waren als Wesen.

Im Hofe der Sultan-Moschee liegt gleich noch eine Moschee – die Helveti-Moschee (ob das was mit der Schweiz zu tun hat, habe ich noch nicht herausgefunden). Drei Frauen sitzen mit ihren Kindern auf der Treppe und versuchen gerade eine Flasche Orangensaft auf zu bekommen. Da kommt Jutta mit ihrem 17-er-Schlüssel sehr gelegen. Der Moscheewächter lässt uns ein und wir bewundern die geschnitzte Decke und die Bleiverglasung der Fenster. Und wundern uns über den Tischkreis, der in der Moschee steht. Offensichtlich ist sie nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zweck in Benutzung. Im Gegensatz zur Sultansmoschee, die mit Teppich ausgelegt von einem blinden Mann bewacht wird, der unseren Begleiter erst einmal ausfragte, wo denn die Touristen her sein (Germania, gesprochen „Dschermanja“). Wir ziehen unsere Sandalen aus und laufen auf bloßen Füßen über den dicken Teppich und bewunderten die Frauenempore mit ihrem feinmaschigen Gitterwerk von unten und den geschnitzten Predigtstuhl (wie nennt man das eigentlich muslimisch?).

Ein paar Meter den Berg hinauf, gegenüber dem Sultanstor gibt es einen kleinen Antiquitätenladen mit kleinen – leider nicht ganz billigen – Schätzen, wunderbar zum Stöbern: Trachten, uralte Bügeleisen, alte Fotoapparate und kleine Ikonen.

Noch ein Stückchen weiter oben in einer Seitengasse liegt das ethnografische Museum, das ein albanisches Haus aus dem neunzehnten Jahrhundert zeigt. Die Bänke sind mit dicken roten Schaffellen ausgelegt, der Boden mit Teppichen. die Küche ausgestattet mit vielerlei Geschirr aus der damaligen Zeit, das ausreicht große Familien zu bekochen. Es gibt ein Sprichwort, dass sagt in einem albanischen Haus sei zuerst Gott und der Gast zuhause, erst danach kommen die Bewohner. So gab es ein großes Gästezimmer um einen Kamin herum.
Nur die Frauen hatten zur damaligen Zeit in den Gästezimmern nichts zu suchen, sie hatten eine kleine Kammer zwischen Wohn- und Gästeraum.
Unsere Führerin im ethnografischen Museum spricht recht passabel deutsch und wir erzählen ihr, was wir schon alles gesehen hatten, in Berat und sonst in Albanien. Sie schenkte jeder von uns zum Abschied eine duftende Nelke.

Der Weg hinauf zur Festung zieht sich. Wir retten uns von Schattenfleck zu schmalem Schattenfleck auf der bestimmt mindestens zehnprozentigen Steigung. Es ist heiß, so richtig heiß.

Es dauert ewig und als ich dann endlich durchs Burgtor bin brauche ich erst einmal eine halbe Stunde und bald einen ganzen Liter Wasser zur Regeneration. Und lasse dann auch noch meine nagelneue Kamera aufs Kopfsteinpflaster fallen. Glücklicherweise ist nur der Bildschirm unten links leicht verfälscht. Damit kann ich leben.

Oben in den Festungsmauern gibt es ein Museum des albanischen Ikonenmalers Onufri mit einer vollständig erhaltenen Ikononostase sowie wirklichen Schmuckstücken von Ikonen (die man natürlich nicht fotografieren darf, mal schauen, ob ich sie irgendwo im Internet finde). Angenehm kühl und schattig ist es im Museum, draußen in den Gassen brennt auch gleich wieder die Sonne. Die beiden Kirchen hinter dem Museum sind in der Mittagszeit verschlossen und wir fragen bei den Leuten mit Händen und Füßen und Jutta’s Italienisch nach, wo der Schlüssel ist. Eine alte Frau schaut aus einem Hauseingang und ich frage, ob ich ein Foto machen dürfe und der Nachbar hilft ihr beim Aufschreiben der Adresse und ich verspreche, ihr ein Bild zu schicken (und das werde ich auch machen).

Als Dank schließt der Nachbar dann zwar keine der beiden alten Kirchen hinter dem Museum auf, aber eine neue Kirche, die noch in Benutzung ist. Eine sehr schlichte, kaum verzierte Ikonostase mit neuen Bildern, irgendwie besser passend zu den Leuten, die heutzutage zwischen den Festungsmauern wohnen. Und in ihrer Schlichtheit irgendwie ansprechend.

Ronnio ist vierzehn und der Sohn des Besitzers eines Restaurants in der Nähe des Festungstores. Sein Schulweg führt ihn Tag für Tag den Burgberg hinunter und in der Mittagssonne wieder hinauf. Er geht in die neunte Klasse und möchte einmal Ingenieur werden. Auch wenn er Mathematik wohl nicht so wirklich mag und etwas ehrfürchtig schaut, als ich ihm sage, das ich dieses Fach sogar studiert habe. Sein Vater hat definitiv etwas für Mathematikerinnen über: als Ronnio ihm übersetzt, das ich außerdem beruflich mit Computern arbeite, werde ich beim Weggehen mit heftigem Händeschütteln verabschiedet.

Die Albaner sind übrigens sehr deutschfreundlich. Ständig werden wir zum Sieg der deutschen Mannschaft am Vorabend beglückwünscht.

Vor dem Abendessen werfen wir noch einen Blick von der Brücke auf das moslemische und christliche Viertel.

Eine ganze Reihe Leute trifft sich dann mehr oder weniger zufällig zum Abendessen gegenüber meinem morgendlichen Antiquitätenladen zu Abend. Dieter kennt den Besitzer noch von seiner ersten Reise im vergangenen Jahr und der Abend endet in einem großen Kreis mit dem Restaurantbesitzer und seinem englisch sprechenden Sohn. Sie fragen auch, was man in Deutschland so von Albanien erzählt und wir berichteten, wie es nun mal ist: „Bad things“, das Albanien und der Kosovo häufig gleichgesetzt wird, das viele an Mafia und Diebe denken.
Was für ein falscher Eindruck bei uns doch vorherrscht. Ich habe gegenüber Albanern nie das Gefühl gehabt, das mir irgend jemand übel nimmt, das ich mehr habe, als die Leute dort vor Ort, das ich betrogen werde oder in Gefahr bin bestohlen zu werden. Immer war das dieses Interesse an der Person auch von der anderen Seite. Und das die Hotels teilweise noch nicht einmal wissen, was ein Safe ist, spricht auch für sich.

Einer stellte die Frage, ob sich Albanien irgendwann mit dem Kosovo vereinigen wird. Unsere beiden Gastgeber halten dies aber für deutlich unwahrscheinlich. Man merkt aber auch, das ihnen die politischen Themen nicht so liegen, sie ziehen sich dann aus dem Gespräch zurück.

Minarett in Berat, Albanien

Von Sarande nach Berat

Vorne im Bus wird fantasiert. In Albanien gibt es doch diese 700.000 Bunker (das ist kein Scherz, sondern Enver Hoxhas Paranoia). Wie wäre es also mit einer Ferienanlage? Hmm…

In engen Serpentinen geht es von Sarande entlang der Küstenstraße und dann ein Stück ins Land hinein nach Berat. Eine lange Fahrt heute, von früh um halb Acht bis Abends um kurz nach Sechs. Die Straße ist im Bau, aber selbst auf den neuen Strecken passen Bus und Bus kaum aneinander vorbei. Molnia, unserer Fahrer, leistet ganze Arbeit und weder wir noch die Autos, die uns entgegenkommen, enden mit Schrammen an den Felswände oder einem unfreiwilligen Bad samt Fahrzeug im Meer. Der Applaus für ihn Abends kommt von Herzen und aus voller Seele.

Die Landschaft erinnert ein bisschen an die Toskana, wie ich sie mir vorstelle (da war ich nämlich noch nicht) – Häuser mit roten Dächern und gelblichem Stein zwischen Pinienhainen.
Viele Dörfer gibt es hier nicht, um so überraschender trifft uns auch das voll ausgestattete Möbelhaus mitten im Nichts. Albaner bevorzugen – nach den Schaufenstern zu urteilen – mittelbraune repräsentative, geschnitzte aber doch leichte Möbel, die lackiert sind.

Ungefähr zweieinhalb Stunden von Sarande, eine dreiviertel Stunde vor Queparo – an der Straßenseite wird gerade auf einem Balkon einem Schaf das Fell abgezogen – halten wir vor einem Rasthaus und erleben eine kleine Überraschung. Hinter dem Haus ist der ganze Hang überzogen mit Wasserfällen, dazwischen kleinen Emporen für Tische und Stühle und viele viele Libellen in den schillerndsten Farben. Sieht man von den quer gezogenen Rohren ab – Wunderschön!

Und vor Berat komme ich mir ganz heimisch vor – Gewächshäuser, wie auf den Kräuterfeldern in Oberrad. Hier werden Tomaten gezüchtet. Man merkt auch, das die Gegend hier etwas wohlhabender ist. Wir sehen nicht nur Leute mit Sensen auf den Feldern, sondern auch Mähdrescher und quadratische Heuballen.

Kurz vor der Stadt liegt Apollonia – dort ist der römische Kaiser Augustus einmal zur Schule gegangen.  Da die Sonne schon recht tief steht, werfen die römischen Säulen lange Schatten. Etwas lästig sind die Mücken. Immerhin keine Zecken, vor denen in Albanien ja auch gewarnt wird.

Neben der Ausgrabungsstätte ist das Museum – wohl ein ehemaliges Kloster in dessen Innenhof eine Kirche steht, die Kinosessel hat.

Und (!) – wir merkten es zuerst am Geruch – hier wird Öl gefördert. Ein Wald von Ölbohrtürmen. Ich muss mal nachforschen, was das zur Wirtschaft Albaniens beiträgt.

In Berat hatten wir dann unsere erste nahe Begegnung mit der albanischen Eisenbahnen – die Bahnschienen am Übergang ragten bestimmt 20 cm aus der Straße heraus, da spart man sich dann auch Kölner Teller für die Verkehrsberuhigung.

Abends aus dem Hotelfenster ein Blick in einen albanischen Park – sehr belebt mit vielen fröhlichen Kindern.