Abenteuer öffentlicher Nah- und Fernverkehr in Corona-Zeiten

Die Strassenbahn in Oberrad war doch ganz schön voll, ich fand aber erst einen Platz für meinen Koffer und dann einen für mich – mit einer Scheibe davor. Schräg gegenüber, die Frau im Sommerkleid, trug ihre Maske unter der Nase. Was ja sowas von überhaupt nichts bringt … .

Eigentlich geht es aber heute um meine erste Bahnfahrt in Corona-Zeiten. Ich hatte mir extra eine Reservierung in der ersten Klasse geholt, ausgehend davon, daß nur jeder zweite Platz zumindest per Reservierung belegt wird.

War aber leider nicht so – und ein Irrtum meinerseits: Am Platz stand eine ältere Dame und hatte sich schon darauf eingestellt, daß der Platz neben ihr belegt wird und bot mir tapfer an, durchzurücken. Ich hatte wohl einen etwas entsetzten Blick – was Corona so mit einem macht, in anderen Zeiten wäre es vermutlich ein Vergnügen gewesen, die Bank mit ihr zu teilen, sie wirkte wie eine gute Gesprächspartnerin.

Aber in diesen Zeiten ist alles anders. Zum Glück waren noch zwei „alleinstehende“ Plätze frei, von denen ich dann einen genommen habe. Und beim Gang auf die Zugtoilette entdeckte ich ein ganzes Abteil, dessen reservierte Plätze offensichtlich nicht belegt worden waren. So hatte ich den Reste der Reise dann das Abteil für mich. Ich habe zwar die Maske aufgesetzt, aber … wenn man isst braucht man keine Maske tragen.

In Lüneburg war der Bus nach Bleckede auch nur wenig besetzt. Und in Bleckede habe ich eine Rufbus genommen – eine Premiere nicht nur im Rahmen von Corona. Und diesen Bus – ich wollte es erst gar nicht glauben und fragte den Fahrer ob er nicht das Ticket sehen wollte – kostete gar nichts.
Echt nachahmenswert, nicht!