Die „Rembrandt van Rijn“

Kurz darauf sind wir an Bord. Endlich wieder Planken unter den Füßen!

Die „Rembrandt von Rijn“ – benannt nach dem bekannten holländischen Maler – ist ein Dreimastschoner und Großsegler der Reederei Oceanwide Expeditions, in unserem Fall gechartert von Leguan Reisen für eine deutschsprachige Tour. Sie fährt unter der Flagge von Vanuatu. Mit 56 Meter Länge und 7 Meter Breite und 2,50 Meter Tiefgang ist sie um einiges größer als die Antigua, die ich von Spitzbergen her kenne, insbesondere der Ess-Saal und die Bar. Das Schiff ist von außen blau und weiß und im Inneren prägen hellbeige gestrichenes Metal und Holzfarben über blauen Sitzen die Atmosphäre.

Das Schiff fasst 34 Passagiere und 10 Besatzungsmitglieder.
Die Besatzung besteht aus dem Kapitän (einem echten Seebären mit Bart und Troyer), der 1. Offizierin Cosima aus Neu Isenburg (grad bei mir um die Ecke in Frankfurt, dem 2. Offizier und 3 Matrosen. Gemma, unsere Hotelmanagerin und Hausdame, ist – man kann es wirklich nicht anders sagen – sehr tüchtig. Ständig auf den Beinen und zu Diensten. Immer gute Laune. Unsere Köchen sehen wir eher selten, da sie den ganzen Tag zwischen Töpfen und Herd am wirbeln ist.
Wie es wohl ist einen Arbeitsplatz auf See zu haben. Zwar eher selten raus auf Land zu können, aber immer die Sicht aus dem Bullauge. 4 Stunden Schichte für Kapitän, Matrosen und Offiziere. Endlose Wochen, wenn so gar nichts passiert.
Dann sind da noch Troels (aus Norwegen) und Denis (Geologe aus der Schweiz), unsere beiden Tourguides.

Elfi und ich haben als einzige ein Schiff auf dem Mannschaftsdeck. Und als einzige ohne Bad (wir nutzen das Mannschaftsbad mit), dafür aber mit 2 Bullaugen und einer kleinen Sitzbank. Die Kabine hat ein Doppelstockbett und ich klettere nach oben und habe ein Bett mit Ausblick auf Meer und Küste.
Das Ruderblatt quietscht ganz fürchterlich, wenn das Schiff still liegt. Wenn es nicht still liegt, hört man den Motor. Unterm quietschenden Ruderblatt leidet auch die erste Offizierin in der Kabine nebenan. Aber man gewöhnt sich dran. Spätestens ab der zweiten Nacht bin ich immer so müde, daß ich trotzdem einschlafe. Muss ja.

Eine angenehme Überraschung sind die Schwimmwesten für die Ausflüge. Die sind nämlich ganz flach. Die dicken Notfallschwimmwesten wie wir sie auf der Antigua auch für die Tagesausflüge eingesetzt hatten, brauchen wir nur für die Notfall-Übung.

Die folgenden Bilder geben einen Eindruck vom Schiff und sie schauen auch in die Zukunft. An einigen Gegenden, die wir in den Folgetagen besucht haben, kann man hier schon mal vorbeisegeln.

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Die Rembrandt hat übrigens kein Krähennest (Warum hatte ich gedacht, jedes Schiff müsste eines haben?). Aber Radar hat das Segelschiff, der sich ganz oben an der Mastspitze vor sich hin dreht.
Außerdem verfolgen wir das Schiff zweifach per Geo-Track, einmal macht das die Manschaft und dann ist da Burkhard, zu dem ich mich bald mit meinem Laptop zum Bilder sortieren an einen der Tische an der Bar setze. Burkhard führt unser Logbuch bis in die letzte Koordinate. Ich bin jetzt schon auf den Begleitfilm gespannt.

An der Bar sammeln sich zu den wanderfreien Zeiten die Passagiere immer dann, wenn sie sich mal aufwärmen müssen vom draußen gucken (wobei, so kalt ist es eigentlich gar nicht, aber der Nebel und der Wind kühlt doch ganz gut). Und vor allem des Abends (wobei man ja hier auch Abends gucken kann, es ist um Mitternacht noch fast taghell. Und  nicht wenige tuen das auch). Das ist schon eine bunte Schar aus ganz Deutschland und der Schweiz und Österreich im Alter zwischen 35 und 75 Jahren. Und viele genauso fotosüchtig wie ich :-). Und nicht wenige schon polarerfahren.

Polare Gegenden machen halt süchtig und das erst recht auf einem Segelschiff :-)

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