Kochen auf Gujarati

Wir sind in der Familie unseres Agenturvertreters eingeladen, einmal zu sehen, wie man in Gujarat kocht. Er wohnt mit seiner Familie – Frau (von Beruf Buchhalterin) und kleiner zweieinhalbjähriger Tochter, die gerade in der Playschool ist – in einem Wohnhochhaus in Neu-Ahmedabad. Der Flur ist unverputzt und schlicht, die Wohnung hat drei Zimmer und nur wenig Möbel. Die Küche ist winzig, ungefähr so wie meine eigene, aber es passen doch acht Personen hinein und ein paar Kinder, die zwischen den Beinen der Erwachsenen an der Tür durchschauen. Dann wird gekocht.

Die Zutaten sind schon alle vorbereitet oder werden kurzfristig aus den Regalen an der Küchenwand herausgeholt, eine Wand silberner unbeschrifteter Dosen. Die Hausfrau weiß, wo alles ist. Sie hat Hilfe von ihrer Cousine. Und so wird binnen einer Stunde unter unseren Augen eine vollständige mehrgängige Mahlzeit zubereitet, jeder Arbeitsschritt wird uns gezeigt und wir dürfen schnuppern und schmecken und merken kaum, wie warm es mittlerweile geworden ist, angeheizt durch Gasherd und die gefüllte Küche. Und haben viel Spaß und lachen viel gemeinsam.

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Es gibt Dal (Linsen), Chapati, ein Gericht mit Tomaten und eine Mehlspeise mit Butter als Nachtisch, und diverse Dips. Einzelheiten werde ich hoffentlich am Ende der Reise nachliefern können, wenn wir nochmal für eine Nacht in Ahmedabad sind und die Rezepte bekommen sollen. Zum Mitschreiben war ich nämlich viel zu beschäftigt. Mal schauen, vielleicht versuche ich mich selber mal daran :-)

Fast sind wir schon am gehen, als die kleine Tochter der Familie aus der Playschool kommt, ein winziges schmales Persönchen, schmal wie ihre Mutter. Mit einem riesigen Tournister auf dem Rücken schaut sie aus großen Augen staunend auf die Menge von Menschen in der Wohnung und flüchtet sich schüchtern in die Arme ihrer Mama.
So viele Leute, die anders aussehen, als sie es gewohnt ist.

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