Angekommen in Osnabrück machten Susanna, Barbara und ich uns zuerst auf Richtung Elisabeth-Siegel-Schule. Die Grundschule, genauer der Raum der Klasse 4b sollte für die nächsten Tage unser Schlafquartier sein. Nachdem wir unsere Matten und Schlafsäcke ausgebreitet hatten, fuhren wir zurück in die Stadt. Es war nicht weit, man hätte fast auch laufen können.
Es war eh schon zu spät für die Eröffnungsveranstaltung, so gaben wir zuerst Michaelas Dauerkarte wieder in der Teilnehmerzentrale ab, da Michaela arbeiten musste, statt mitzukommen.
Wir wanderten weiter, an der Kirche St. Johann (Eine-Welt-Zentrum) vorbei. Dort wurde noch kräftig gewerkelt und die letzten Zelte fertiggestellt.
St. Katharinen ist eine lichtdurchflutete protestantische Kirche mit helle großen Fenstern auf beiden Seiten. Das Innere ist eher schlicht, Farbe kommt in die Kirche durch die Fenster über Orgelbühne und Altar und durch die grünen Bänke.
Richtung Schloßplatz, stand ein Kirchenmodell, dass demnächst irgendwo (natürlich dann mit Mauern und Dach) real zur Kirche werden wird.
Auf der Bühne am Dom tanzte gerade eine Gruppe kleiner Mädchen einen Volkstanz in schwarzen Trachten. So eine triste Tracht, viel zu dunkel für die fröhlichen Kinder.
Der Dom dagegen hat wirklich eine Atmosphäre. Romanisch, aber keineswegs dunkel. Warm mit einem hellen Kreuzgang. Schlicht dekoriert, so dass man sich auf das wesentliche konzentrieren kann.
Bei St. Marien blieben wir schließlich hängen. In der Seitenkapelle sang sich ein Chor ein, den wir später auch auf der Bühne vor der Kirche noch hören konnten. Die Leute gingen ein und aus und hielten kurz vor dem Altar inne. Besinnlich und gespannt auf die kommenden Tage.
Vor der Kirche war eine der Bühnen des Eröffnungsabends aufgebaut. Barbara und Susanna probierten Kartoffelbrot und wir hörten den Sängern auf der Bühne zu, die Gospel, neues geistliches Lied und alte Lieder sangen. Schon bald war das Ende des Abends nahe. Kerzen wurden verteilt und angezündet
und dann ein besonderes Lied gesungen: Ein Lied, das auch 1648 – also vor 360 Jahren an dieser Stelle von der Rathaustreppe schräg gegenüber von St. Marien gesungen wurde. 1648 – als von der Rathaustreppe der westfälische Friede verkündet wurde.
Ein Bogen über die Jahrhunderte, hinein in die Friedensstadt Osnabrück heute.