Dali

Wir charterten einen Bus und fuhren nach Xizhou, einem kleinen Dörfchen, das heute noch so aussieht, wie Dali wohl vor 20 Jahren einmal aussah. Enge Gässchen und Gras auf den Dächern.

Hofhausdorf

Die Batikstände hielten sich in Grenzen. Es gibt ein wirklich gut bestücktes Antiquitätengeschäft, in dem man das findet, was die Kulturrevolution übrig gelassen hat.

In einer schmalen Seitengasse erklärte uns Hui den Aufbau einer chinesischen Tür. Sie hatte zwei Flügel. Auf beiden klebten rote Plakate mit Götterbildern. Oben ragten zwei runde Balken heraus, die z.B. Ständeabzeichen tragen können. Links und rechts sah man die Überreste von Götterstatuen, die wohl während der Kulturrevolution aus der Wand geschlagen wurden.

Ein paar Meter weiter lächelte eine alte Frau aus einem Hofeingang. Wir durften uns ihr Hofhaus näher ansehen. Vom Aufbau her wohl auch typisch chinesisch. Der Hof war ca. 50 qm gross und über und über mit Blumen und Baumchen in Kübeln gefüllt. An den beiden Schmalseiten befinden sich jeweils zwei Wohnräume deren breite Flügeltüren weit zum Hof offen standen. An der einen Breitseite war wohl der Schlafraum, die Tür war geschlossen. Davor stand ein Korbsessel und es trocknete Kamille in breiten Körben. In einem Eckzimmer, das halb nach oben offen war, befand sich die Küche mit Kochplatten und Kühlschrank. Die alte Frau erzählt Hui ihre Lebensgeschichte. Sie mußte viel erlebt haben und war jetzt wohl ein bißchen einsam. Leider hatte sie einen starken Akkzent, so dass Hui nicht alles verstand und ich hier nicht mehr erzählen kann.

Hofhaus

Von Xizhou ging es auf den montäglichen Landmarkt von Shaping. Er begann mit den üblichen Touristenständen (hier viel Silberschmuck und bestickte Gürtel), ging dann aber schnell über in Obststände und Garküchen. Ein Uhrmacher setzte mir für einen Yuan einen Federstab in mein Uhrarmband ein. Ein Zahnarzt baut gerade seinen fußradgetriebenen Bohrer auf. Weiter oben am Hügel befand sich dann der eigentliche Markt. Mit einer typischen Wage (eine Stange, an der ein 100 g Gewicht hängt. Man liest das Gewicht dann an der Stelle ab, an der das Gewicht hängen bleibt), wurden Chilipulver, Gemüse, aber auch quiekende Schweine und flatternde Hühner abgewogen. Links ein Stand mit Chilipulver, frischen Schoten und einer Chilimühle. Dann die eigentlichen Gemüsestände, bestimmt 30 an der Zahl mit allem was man sich vorstellen kann. Bai-Frauen in typischen blauen Gewändern und Hüten standen vor und hinter den Ständen und füllten ihre Rückenkiepen bis zum Rand.

Markt von Shaping

Nach dem Mittagessen in Dali warteten zwei Pferdekutschen auf uns. Nicht wirklich touristisch, weil sie auch von Einheimischen benutzt werden. Wir zuckelten langsam durch die Felder und beobachteten die Leute bei der Feldarbeit. Gelegentlich winkte ein Kind und wir winkten zurück.

Erhai-See

Wir fuhren zum Erhai-See, an dessen Ufer schon ein Boot auf uns wartete.
Das Boot brachte uns auf die andere Seeseite zu einem Tempel, der der Göttin Guanyin geweiht ist.

Tempelinsel

Schöne Anlage, aber so langsam war ich tempelübersättigt und kehrte daher bald zum Boot zurück. Das Boot fuhr uns weiter zu einer Fischerinsel im See. Auch hier gab es einen kleinen Tempel. Man wurde mehr oder weniger gezwungen, Räucherstäbchen vor einem Götterbild anzuzünden. Da mir das ein bißchen weit geht, hiehlt ich mich im Hintergrund. Der Weg führte weiter zu einer Höhle. Sie konnte durch einen knallblauen Drachenschlund betreten werden , stand aber unter Wasser. Also schlenderten wir stattdessen am Ufer entlang zurück zum Hafen, vorbei an Fischern, die gerade ihren Fang an Land zogen und Krabben sortierten. Die Frucht ihrer Arbeit wurde dann am Hafen an Spießchen für den Verzehr verkauft.

Fischerdorff

Zurück bei unseren
P
ferdekutschen zuckelten wir zurück ins Hotel und gingen noch essen.