Um halb sieben morgens kam der Zug in Panzihua an. Es war noch dunkel. Wir fuhren in einem engen Kleinbus der Dämmerung entgegen Richtung Lijiang.
Die Umgebung von Panzihua ist einfach nur scheusslich. Ein Wohnhochhaus reiht sich an das nächste. über allem schweben Kohlestaub und die Abgase der Hochöfen. So war es wohl früher im Ruhrgebiet.
Wir waren froh, bald die Grenze zur Provinz Yunnan und damit ländlicher Gegenden zu erreichen. Hier sah ich auch meine ersten Reisterassen. Erst waren wir uns gar nicht so sicher, ob das wirklich Reis war, denn er wurde gerade geerntet, und da sehen die Felder aus wie die meisten Getreidefelder. Die Ernte fand grossenteils manuell statt, mit der Hilfe kleiner Dreschmaschinen. Auf den oberen Hängen gibt es kleinere Maisfelder. Der Mais trocknete an den Hauswänden.
Es ging immer weiter bergauf (Lijiang liegt auf 2600 m). Auf einmal tat sich ein unglaublich weiter Blick in ein riesiges Tal auf. Dörfer wechselten mit Feldern. Die Luft war klar.
Zu Mittag aßen wir in einem kleinen Dorf am Wegrand, in dem gerade ein Markt abgehalten wurde. Gemüse, offen ausgelegtes Fleisch und Krimskrams und köstliche Mandarinen wurden auf dem Markt verkauft.
Gegen vier kamen wir dann ans Ziel in Lijiang. Selten war eine Dusche so schön. Zum Abendessen gingen wir in die Altstadt. Warum die Weltkulturerbe sein soll konnte ich an diesem Abend nicht verstehen. So was von touristisch. Ein Tourishop reihte sich an den nächsten. Und noch nicht mal besonders schöne Souvenirs. Immerhin, das Essen war wie meistens ziemlich lecker.