Von Andenes über Narvik und weiter.

Abreisetag. Eine lange Abreise – so lang wie die Anreise.

Wir standen wieder recht früh auf, diesmal um zu packen, Brote zu schmieren und in Ruhe zu frühstücken. Bei strahlendem Sonnenschein ging es hinaus auf die Mole für einen letzten Blick auf Hafen und Meer.

Kurzentschlossen holte ich mir noch das Buch „Wale, Delphine und Tümmler„. So ein schönes Buch!

Um zehn holte uns Kores Frau ab. Auch Gabi, die Reiseleiterin, kam mit großem Gepäck. Dies war ihre letzte Tour für dieses Jahr. Sie fährt mit zurück nach Berlin.

Mittagspause gab es wieder an der Brücke zum Festland und wir übergaben Kore seinen Umschlag mit Trinkgeld.

Eine Viertelstunde vor Zugabfahrt kamen wir in Narvik an und stürmten den Liegewagen und danach gleich den Panoramawagen mit Glasdach.

Die Nacht war recht eng. Wir waren diesmal tatsächlich zu sechst im Abteil. Ich schlief im ersten Stock. Und ich schlief nicht besonders viel. Insbesondere die Kissen sind ziemlich eklig und die Betten sehr hart. Sonst ging’s.

Inselrundfahrt auf Andøy

Wir konnte ein bisschen länger schlafen. Nur Nadja stand früh auf und ging auf die dritte Waltour. Alle übrigen wollten heute die Insel näher kennen lernen.

Obwohl – gestern war ich schon ziemlich in Versuchung, die Rundfahrt für einen erneuten Besuch bei den Walen in den Wind zu schießen. Die Wartezeit auf den dritten Wal war aber so lang und windig und fröstelig, daß ich mich doch zur Rundfahrt entschlossen habe.

Wir übrigen drei gingen schon mal einkaufen.

Ich bin noch am überlegen, mir ein sehr schönes Walbuch zuzulegen:

Wale, Delphine und Tümmler“ von u.a. Eric Hoyt (signiert).

Mal schauen, ob morgen früh noch Geld da ist.

Weitere interessante Bücher

Die Fleecejacke aus dem Walshop ist angenehm warm.

Um zwölf ging es dann zur Inselrundfahrt. Ein angenehmes Reisen, fast, als ob man selber fährt. Wir hatten an jeder Stelle genug Zeit für alle Fragen und Photos und Ausblicke. Wir sahen eine Wehrsiedlung aus der Wickingerzeit, erkennbar an sternförmig um einen Mittelplatz ausgerichteten Hügeln, an denen man die Lage der Hütten erkennen konnte. Die Ausrichtung entspricht auffälligerweise genau der Margaritenformation der Pottwale.

Wir machten eine kurzen Ausflug ins Moor und fanden Moltebeeren, Heidelbeeeren, Preiselbeeren, Krähenbeeren. An der Vegetation kann man erkennen, wo es feuchter wird. Am Rand der Wasserlöcher wachsen Sonnentau und Fettkraut – wenn der Boden nichts zu bieten hat, hohlen sich die Plfanzen halt tierische Nahrung.

Wir warfen einen kurzen Blick auf die achteckige Inselkirche.

Die Kirche war früher vom Wasser besser erreichbar als vom Land. Strassen sind auf den Vesterolen eine relativ neue Erfindung. Dann zwei kleine Dörfer aus der Eisenzeit mit Grabhügeln – auch wieder nur an den Erhebungen im Gras erkennbar. Und eine Felsenkirche – ein Kreuz in einer Felswand – die heute noch genutzt wird.

Zum Abschluß des Tages gingen wir abends ins „Aurora Borealis“. Sehr gutes Lammfleisch. Und ich hoffe mal, daß wirklich kein Walfleisch auf der Karte stand. Danach setzen wir uns noch für eine Stunde mit Matthias und Doris bei uns im Häuschen zusammen.